Bochum. Am Sonntag um 15.30 Uhr startet der VfL Bochum beim Geheimfavoriten Union Berlin in die Zweitliga-Saison 2013/2014. VfL-Trainer Peter Neururer lässt die Startformation noch offen. Stürmer Sven Kreyer aus der U23 steht noch nicht im Kader.

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Peter Neururer schien am gestrigen Vormittag ziemlich großen Durst zu haben. Nach der Pressekonferenz, zuvor hatte er eine 90-minütige Trainingseinheit geleitet, leerte er eine Dose des Energy-Drink-Herstellers und neuen Trikotsponsors „Booster“ zügig bis auf den letzten Tropfen. Und irgendwie schien das wie eine sinnbildliche Handlung. Nach dem Motto: Ich strotze nur so vor Tatendrang, vor Energie. „Das Adrenalin ist vorhanden“, ließ Neururer vor dem Zweitliga-Auftakt am Sonntag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) gegen die „Eisernen“ von Union Berlin einen Blick in seine Gefühlswelt zu: „Ich freue mich unglaublich. Einige Fragen finden jetzt eine erste Antwort.“

Eine der Fragen: Wie weit ist der VfL Bochum am ersten Spieltag?

800 VfL-Fans - Knappschaft-Krankenkasse Premium-Partner

Union Berlin rechnet zum Zweitliga-Auftakt mit 20 000 Zuschauern - dann wäre die „Alte Försterei“ (Fassungsvermögen: 21 924) beinahe ausverkauft. Der VfL hat im Vorverkauf rund 600 Karten abgesetzt - insgesamt rechnet man mit 800 Fans.

Mit der Knappschaft-Krankenkasse stellte der VfL im Rahmen gestern einen neuen Premium-Partner vor. „Die Knappschaft ist wie der VfL ein Bochumer Junge“, so Sportvorstand Christian Hochstätter: „Wir freuen uns, dass wir dieses traditionsreiche Unternehmen für uns gewinnen konnten.“

Klar ist: Ein guter Saisonstart war für den VfL wohl noch nie so wichtig wie in diesem Jahr. Nach der völlig verkorksten Vorsaison mit zwei Trainer-Entlassungen und dem knappen Klassenerhalt-Finish hält Neururer „mindestens einen Punkt“ für die blau-weiße Pflicht: „Um die Stimmungslage, die rund um den Verein entstanden ist, wieder aufnehmen und vielleicht sogar wachsen lassen zu können.“

„Logischerweise“ wolle man das Spiel deshalb „selbst in die Hand nehmen“, sagt Neururer, wenngleich sicherlich kein Sturmlauf von der ersten Minute an zu erwarten ist. Zumal die Torausbeute in der Vorbereitung mau blieb.

Neue Saison, altes Problem – so zumindest der Eindruck kurz vor dem Auftakt.

Während allerdings die Erwartungshaltung rund um den Aufstiegs-Geheimfavoriten Union angesichts des jüngsten 3:0-Erfolges gegen Celtic Glasgow und gestiegener finanzieller Möglichkeiten hoch ist, liegt vielleicht genau darin die Chance des VfL. Schon beim Zweitliga-Start im vergangenen Jahr gegen das damals hoch eingeschätzte Dynamo Dresden konnten die Bochumer die Rolle des „Spielverderbers“ einnehmen, gewannen daheim mit 2:1. Neururer: „Auch Union ist schlagbar.“

Jedenfalls, auch wenn Neururer das so nicht sagen möchte, haben beide Mannschaften Druck. Die selbstbewussten Berliner müssen ihre sehr guten Vorbereitungseindrücke vor eigenem Publikum bestätigen. Der „neue“ VfL indes sollte zumindest andeuten können, dass er Perspektive hat und die Klasse, sich nicht erneut mit der ungeliebten Plage „Abstiegskampf“ beschäftigen zu müssen.

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Die Besetzung der Startelf hat Neururer gestern, bis auf die Viererkette (Freier, Maltritz, Fabian, Bastians), noch nicht bekannt geben wollen. Er und sein Trainerteam möchten die heutige Samstagseinheit noch abwarten. Zum einen, um heraus zu finden, ob das Team im 4-4-2- oder im 4-3-3-System beginnen wird, da dies noch personelle Änderungen im Mittelfeld zur Folge haben könnte. Zum anderen, um „die Spannung“ in der Mannschaft hoch zu halten. Neururer: „Das ist ganz wichtig.“

Sven Kreyer, der treffsichere Stürmer aus der U 23, wird nicht mit nach Berlin reisen, weil er die Vorbereitung nicht mit den Profis absolviert hat. Dennoch wird er ab Montag beim Zweitliga-Team mittrainieren. Heiko Butscher (Patellasehnenreizung) und Youngster Jan Gyamerah (Weisheitszahn-OP) fallen definitiv aus.

An Gastspieler Mario Jelavic (19) besteht Interesse. Er wird jedoch nur verpflichtet, wenn er eine Spielgenehmigung für die U 23 erhält. Abgesehen davon ist Sportvorstand Christian Hochstätter auf der Suche nach einem weiteren Stürmer.

So könnte die Startaufstellung des VfL bei Union Berlin aussehen

Luthe – Freier, Maltritz, Fabian, Bastians – Jungwirth, Latza, Tiffert – Tasaka, Sukuta-Pasu, Cwielong