Bochum. Frank Heinemann soll wieder Assistenztrainer beim VfL Bochum werden. Vermutlich noch in dieser Woche dürfte die Rückkehr des Ur-Bochumers fix sein. Heinemann müsste beim Revierklub allerdings einige finanzielle Abstriche in Kauf nehmen.

Wahrscheinlich noch in dieser Woche dürfte beim VfL Bochum die nächste Rückkehr fix sein. Nach Cheftrainer Peter Neururer, der einen Zweijahres-Vertrag erhält, soll auch Frank Heinemann als Assistenztrainer zum Zweitligisten zurückkehren. „Das ist der Wunsch von mir und vom Verein“, sagte Peter Neururer, der sich selbst bereits nach der Rettung beim FSV Frankfurt für seinen langjährigen Kumpel ausgesprochen hatte (die WAZ berichtete). Und Hans-Peter Villis, der Aufsichtsrats-Chef, betont (nicht nur) in diesem Zusammenhang die „Mentalitätsfrage“. Man wolle in allen Bereichen noch mehr darauf achten, ob einer „zum VfL passt“.

Heinemann müsste beim VfL finanzielle Abstriche machen

Heinemann, auch privat seit Jahren in engem Kontakt mit Neururer, passt, daran gibt es keinen Zweifel. Und er ist offenbar bereit für „seinen“ Verein, bei dem er ja fast sein ganzes Leben verbrachte. Der gebürtige Bochumer war von 1976 bis 2011 beim VfL aktiv, als Spieler, Profi, ab 1996 als Co-Trainer (dreieinhalb Jahre unter Neururer), später als Interims-Trainer und Nachwuchschef. Im März 2011 kam die überraschende Trennung, als der VfL die Nachwuchsabteilung neu aufstellte.

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Nach zwei Jahren als Co-Trainer beim Hamburger SV, wo sein Kontrakt ausläuft, soll der bei den meisten Fans beliebte Fußball-Lehrer dem erhofften Aufschwung weitere Nahrung geben. Dafür müsste er Abstriche machen. Denn dass der Etat des VfL - er schrumpft um 1,5 Millionen auf rund 7 Millionen Euro - nirgendwo Sprünge erlaubt, machte Villis am Mittwoch im WAZ-Gespräch noch einmal deutlich. Was wohl auch für Neururer gilt. Von einem „guten Ergebnis“ sprach der Vereinschef nach der langen Aufsichtsrats-Sitzung und angesichts des Zwei-Jahres-Vertrages für Neururer von einer „betriebswirtschaftlich und sportlich sinnvollen Lösung“. Übersetzt heißt das wohl: Der Vertrag ist stark leistungsorientiert, das finanzielle Risiko dürfte überschaubar gehalten sein für den Verein.

Noch offen ist, in welcher Funktion die bisherigen Co-Trainer Thomas Reis und Dariusz Wosz weiterarbeiten - in jedem Fall beim VfL, so Villis. Ein gewichtiges Wort mitreden soll nicht nur in dieser Frage der neue Sportvorstand, dem man nicht alle Entscheidungen vorwegnehmen will - der aber erst gefunden werden muss. Seine Wahl, betont Villis in Richtung der Kritiker, die eine Neururer-Allmacht im Verein fürchten, sei alleinige Sache des Klubs, nicht des Trainers.

VfL Bochum will "mindestens zwei Stürmer" verpflichten

Villis und Ratsmitglied Martin Kree wollen nun eine „Prioritäten-Liste“ mit drei, vier Kandidaten erstellen. Letztlich soll in einer Rats-Sitzung eine Entscheidung fallen. Nächste oder übernächste Woche.

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Unterschrieben haben bis dahin wohl Slawo Freier und Patrick Fabian einen neuen Kontrakt, vermutlich auch Linksverteidiger Heiko Butscher (32, Eintracht Frankfurt/ablösefrei). Auf einen Kern von 20 Feldspielern, so Neururer am Mittwoch vor der Abfahrt zu einem Golfturnier in Österreich, wolle er den Kader 2013/14 reduzieren. Das geht nicht ohne etliche Abgänge (s.a.: Infokasten), und um die Ziele zu erreichen, müssen Neue her. Auf zwei Positionen - Innenverteidigung und Torwart - sei man gut genug aufgestellt, unter anderem müssten „mindestens zwei Stürmer“ verpflichtet werden, so Neururer. Gerald Asamoah zählt übrigens nicht dazu: „Asa ist kein Thema.“ Am Dienstag kehrt der Trainer zurück, ständig aber sei er „in Kontakt“, aktiv, versichert Neururer: „Urlaub hatte ich doch genug.“