Bochum. Nach zuletzt fünf sieglosen Duellen gegen den 1. FC Köln gelang dem VfL Bochum am Samstag ein big point im Klassenkampf. Die Elf von Holger Stanislawski kann sich nach der 1:2-Niederlage an der Castroper Straße auf ein weiteres Jahr 2. Liga einstellen – ebenso wie die Truppe von Peter Neururer.

Die Umarmung der beiden Trainer nach der Pressekonferenz war herzlich. In den Interviews vor der Begegnung mit seinem Ex-Klub Köln machte Peter Neururer keinen Hehl daraus, dass er noch heute auch mit „seinem“ FC mitfiebert. Am Samstag jedoch musste er seinen einstigen Arbeitgeber weh tun, für den er zwischen April 1996 und Ende September 1997 54 Mal an der Seitenlinie stand.

Nach dem 2:1 müssen sich die „Geißböcke“ wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschieden, zumal sich am Sonntag im direkten Duell Punkte auf das Konto der Konkurrenten FSV Frankfurt und/oder 1. FC Kaiserslautern addieren. Der kleine verbale Schlagabtausch mit Holger Stanislawski im Vorfeld war längst vergessen. Der FC-Coach wusste, wie nah er wieder einmal den drei Punkten und der Chance auf die Relegation war, aber auch, dass Neururers Mannen vor allem bei den Standardsituationen die nötige Effizienz an den Tag legten, die man in solchen Entscheidungsspielen braucht.

Erstes Gegentor seit Neururers Rückkehr

Der VfL Bochum hatte im Rewirpowerstadion einen guten Start erwischt und sich nach ausgeglichener Anfangsphase ein leichtes Übergewicht erarbeitet. Die beiden Viererreihen standen gut, die Gäste aus Köln fanden kein Durchkommen und setzten ideenlos auf lange Bälle, die ins reihenweise ins Aus trudelten. Bochum versteckte sich nicht vor dem Aufstiegskandidaten, doch geriet durch ein kurioses Chihi-Tor nach einer halben Stunde unglücklich in Rückstand.

Es war das erste Gegentor für den VfL seit Neururers Rückkehr und seine Mannschaft erstarrte nach dem Rückstand bis zur Pause. Die Lauffreudigkeit war wie abgestellt, kehrte nach dem Seitenwechsel jedoch langsam wieder zurück. „Es war ganz ganz schwer in der Pause“, erzählte der 58-Jährige Kultcoach nach Abpfiff, „denn die Mannschaft saß da als wenn sie in der größten Krise der Vereinsgeschichte wäre. Die Köpfe waren am Boden und ich habe einfach nur an das appelliert, was wir können. Dass wir Leidenschaft einbringen müssen und in der zweiten Halbzeit, egal wo, Zweikämpfe suchen, finden und gewinnen müssen. Das hat die Mannschaft gemacht. Wir hatten glückliche Momente, Standards, die aber einstudiert sind.“

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Hatten die „Geißböcke“ in Durchgang eins noch Standards im eigenen Spieldrittel gekonnt vermieden, fiel das 1:1 durch Dedic natürlich nach einem Freistoß. „Wenn die Standards vernünftig gespielt werden, sind sie eine Waffe und das, was normalerweise Spiele entscheidet“, erklärt Neururer sein Erfolgsmittel, mit dem er den VfL wieder auf die Beine half.

VfL Bochum besiegt Köln

Der VfL Bochum gewann gegen den 1. FC Köln 2:1 (0:1).
Der VfL Bochum gewann gegen den 1. FC Köln 2:1 (0:1). © dpa
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Der VfL Bochum gewann gegen den 1. FC Köln 2:1 (0:1). © Bongarts/Getty Images
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Obwohl die Gäste nach der Pause zwei gute Gelegenheiten hatte (Lumb rettete in der 60. Minute auf der Linie, Luthe hielt Clemens’ Schuss im Eins-gegen-Eins, 74.) entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beim offensiven Hin und Her mit Chancen im Minutentakt war es der VfL, der die stärkeren Nerven bewies und natürlich per Standard zum Torerfolg fand. „Magic“ Maltritz war es, der sich im Luftduell am kurzen Pfosten durchsetzte und der Bochum wie auch schon gegen Sandhausen auf die Erfolgsspur führte.

Köln hakt Relegationsträume ab

„In der zweiten Hälfte machen wir eigentlich vieles richtig bis zum Sechzehner – und dann haben wir heute noch bei der Zuordnung der Standards gepennt, was eigentlich unsere Stärke war in dieser Saison“, analysierte FC-Verteidiger Dominic Maroh nach Abpfiff. „Und dann kommt so etwas zustande, ohne dass der Gegner eine Chance aus dem Spiel heraus hat.“

Zum dritten Mal hintereinander gibt der 1. FC Köln eine 1:0-Führung aus der Hand (zuvor gegen 1860 München und den MSV Duisburg). FC-Coach Stanislawski packte sich an die eigene Nase. „Wir müssen ganz einfach auf die Tore schauen, die wir geschossen haben: 39, das ist für die Vielzahl an Möglichkeiten, die wir uns Woche für Woche erspielen, zu dünn. Deswegen stehen wir auf Platz vier.“

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Den Aufstieg hat man am Rhein nun abgehakt, so Maroh. „Wenn jemand so unkonstant punktet wie wir in den letzten Wochen, dann muss man sagen, dass wir erst einmal das Wort ‚Aufstieg’ und ‚Relegation’ nicht in den Mund nehmen darf. Wir müssen schauen, dass wir einen sauberen Abklang hinbekommen. Wir haben auch noch zwei Spiele, gerade gegen Hertha müssen wir einfach den Fans etwas bieten, die uns auch heute einfach unfassbar, weltklasse unterstützt haben. In meinem Kopf dreht sich jetzt viel, aber nicht der Aufstieg oder die Relegation.“