Bochum. Sportvorstand Jens Todt und Trainer Karsten Neitzel sollen wohl noch in diesem Monat ihre Verträge beim Fußball-Zweitligisten VfL Bochum verlängern. Auch wenn der Klassenerhalt dann noch nicht in trockenen Tüchern ist. Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis ist überzeugt vom Ligaverbleib: „Wir schaffen das.“

Karsten Neitzel unterbricht sich selbst. Auf die kommende Saison wurde er gerade angesprochen, auf seine offenbar in Aussicht stehende Vertragsverlängerung, seine Ziele, Pläne, Vorstellungen. Natürlich hat er längst „viele Ideen“ im Kopf, antwortet der Trainer des VfL Bochum gewohnt leidenschaftlich: wie die Mannschaft aussehen könnte, dass der VfL „diese und die letzte Spielzeit deutlich überbieten“ müsse.

Und dann hebt er sinnbildlich selbst den Zeigefinger: „Jetzt reden wir schon über die nächste Saison. Das Allerwichtigste ist jetzt, einen Haken an diese Saison machen zu können.“ Sprich: den Klassenerhalt zu schaffen, möglichst nicht erst am letzten Spieltag....

Kontinuität beim VfL Bochum

Ein Sieg in Ingolstadt am Sonntag (13.30 Uhr/live im Ticker) könnte die Planungen etwas beschleunigen, inklusive der anvisierten Vertragsverlängerungen von Karsten Neitzel und Jens Todt. Der ja nicht unumstrittene Sportvorstand soll ebenso zwei weitere Jahre beim VfL Bochum arbeiten wie Neitzel. Beide wollen. Und der Aufsichtsrat will dies mehrheitlich auch.

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Im Fall von Todt hatte Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis, spätestens seit seiner Wahl im Herbst 2012 der neue starke Mann beim VfL, bereits bei seinem Amtsantritt von „Kontinuität“ gesprochen, auf die er setzt. Und im Januar wurde er im WAZ-Interview noch deutlicher: „Jens Todt wird uns weiterhelfen, daran gibt es keinen Zweifel.“ Mehrere Ratssitzungen gab es seitdem, zuletzt im schnellen Rhythmus und jüngst mit Beteiligung von Todt und - erstmals - auch Neitzel. Dass die beiden, der Vorstand und der Trainer, bestens miteinander klarkommen, ist bekannt.

„Bis Ende dieses Monats eine Entscheidung“

Und offenbar hat Neitzel - nicht nur bei der emotionalen und teils kontroversen Sitzung - auch den Rat überzeugt. „Seine Handschrift“, sagt Villis zumindest, „ist deutlich zu erkennen.“ Die Richtung ist klar: Todt und Neitzel sollen bleiben.

„Bis Ende dieses Monats wird es eine Entscheidung geben“, so der Aufsichtsrats-Chef zum Zeitplan. Man will Fakten schaffen, vielleicht schon nächste Woche, um die nächste Saison planen zu können, auch wenn der Klassenerhalt dann noch nicht gesichert ist, noch nicht gesichert sein kann.

Aber natürlich gilt das alles zunächst einmal nur für die 2. Liga - über den Fall des Abstiegs mag man sich hinter verschlossenen Türen Gedanken machen. Öffentlich will man sich dazu lieber nicht äußern.

Villis sagt: „Wir schaffen das.“