München. Der unschuldige Pechvogel beim Sieg in München hieß Holmar Eyjolfsson, der zu Unrecht vom Platz gestellt wurde. Beim VfL Bochum rechnet man am Montag oder Dienstag mit einem Freispruch - wie im Dezember bei Dortmunds Marcel Schmelzer.
Holmar Eyjolfsson schüttelte, frisch geduscht, auf dem Weg zur Busfahrt den Kopf. „Was soll man dazu sagen?“ sagte der Isländer: „Happy“ zwar, „dass wir gewonnen haben“. Aber bedröppelt, dass er nur 17 Minuten mitkämpfen durfte. „Das ist ganz bitter, dass ich hier nach meinen drei Spielen Sperren wieder Rot kriege.“ In Dresden hatte er nach einer Tätlichkeit den Platz verlassen. Zu Recht - anders als in München.
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Marcel Maltritz, der im Nachhinein nicht mehr bestraft werden kann, war es ja, der Lauth zu Fall gebracht hatte. Doch weder Schiedsrichter Markus Wingenbach noch Assistent Patrick Alt hatten es gesehen. Und wenn das alles in Liga eins, dem FC Bayern etwa passiert wäre, die Debatte um den Videobeweis wäre erneut über Deutschland gerollt.
So blieb es im Mediendschungel eine Randnotiz, anders als im Fall Marcel Schmelzer. Im Dezember 2012 hatte der Dortmunder Rot gesehen für ein angebliches Handspiel gegen Wolfsburg (2:3). Der Ball war aber nur an seinen Oberschenkel gesprungen, Schiedsrichter Stark hatte seinen Irrtum schnell öffentlich eingestanden, der Freispruch war Formsache. Weil, so der DFB, „der Feldverweis eindeutig ... auf einem offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters beruht“. Auch andere - etwa Barbarez (HSV) und Salihamidzic (Bayern) - kamen nach Platzverweisen schon ungeschoren davon.
Sonderbericht von Schiedsrichter Wingenbach
Schiedsrichter Wingenbach hat am Freitag in seinem Spielbericht auf einen Sonderbericht zur Roten Karte verwiesen, der direkt an das DFB-Sportgericht geht. Das dürfte heute oder morgen per Einzelrichter-Entscheidung sein Urteil fällen. Alles andere als ein Freispruch wäre eine Überraschung - und der VfL würde Einspruch einlegen.