Bochum. Der VfL Bochum hat am Sonntag einen gehörigen Rückschlag einstecken müssen. Nach der 0:2-Heimpleite gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg versinkt der Revierclub noch tiefer in den Abstiegskampf. Die bedrohliche Lage ist in den Köpfen der Beteiligten angekommen. WAZ.de hat Stimmungen und Stimmen im Rewirpowerstadion gesammelt.
So sahen die VfL-Beteiligten das 0:2 zwischen Bochum und Jahn Regensburg:
Andreas Luthe über die Gründe für die 0:2-Heimpleite gegen Regensburg: Wir haben eine grauenvolle erste Halbzeit gespielt. Mit dem Sahnehäubchen oben drauf, dass wir die Rote Karte kassieren und sind dann eigentlich erst richtig ins Spiel gekommen mit dem 0:1. Wir waren in der zweiten Halbzeit dann die bessere Mannschaft, mit ein bisschen Glück machen wir vielleicht das 1:1. Dann bekommen wir noch den Gnadenstoß mit 0:2 nach einer Unachtsamkeit. Wir sind eigentlich nie richtig ins Spiel gekommen. Von der ersten Minute an haben wir keine Sicherheit im Spiel gehabt. Das ist dann einfach zu wenig. Ich kann das nicht erklären. Wir haben bis zum 0:1 einfach scheiße gespielt.
Luthe über das 0:1, das nach einem Freistoß fiel: Ich will kein großes Thema aus den Standardtoren machen. Aber wir haben eigentlich eine klare Zuteilung. Vorher gibt’s einen Wechsel und dann ist eigentlich festgelegt, dass dann eins zu eins getauscht wird. Das hat einfach nicht funktioniert und dann sind zwei Mann blank. Da sehen wir einfach doof aus.
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Luthe über die Ausfälle im VfL-Kader: Ich tue mich schwer damit, die vielen Ausfälle als Ausrede zu nehmen. Wir hatten elf Spieler auf dem Platz, die alle zweite Liga spielen wollen. Wenn wir jetzt sieben Mann auf dem Platz gehabt hätten gegen elf Regensburger, dann hätte ich gesagt, okay, wir sind verletzungsgeschwächt. Aber so war es nicht.
Luthe über die Tabellensituation: Wir sind nicht erst jetzt im Abstiegskampf, wir waren die ganze Zeit drin. Es ist von der Tabelle her vorher nicht besser gewesen.
Kramer: „Wir haben gekämpft. Aber Fußball ist eben mehr als kämpfen“
VfL-Trainer Karsten Neitzel zum Spiel: Wir haben eine sehr, sehr schlechte erste Halbzeit gespielt, waren sehr ängstlich, auch beim Anlaufen der Gegenspieler. Und vor allem haben wir sehr viele Fehler bei Ballbesitz gemacht. Wir konnten nach dem Platzverweis zur Pause gut mit dem 0:0 leben. Durch die Umstellung wollten wir in der zweiten Halbzeit auf Konter warten, um dann doch noch die drei Punkte mitzunehmen. Aber wir bekommen wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation.
Neitzel über die Folgen: Diese Niederlage tut uns richtig weh, weil wir uns mit einem Sieg hätten absetzen können. Wir werden das sehr genau analysieren und müssen am Freitag gegen 1860 sehr viele Sachen besser machen. Aber wir müssen auch daran denken, dass wir sie besser machen können und schon besser gemacht haben als heute. Dann können wir nach dieser brutalen Enttäuschung heute auch wieder aufrecht Richtung München-Spiel gehen.
VfL-Sportvorstand Jens Todt: Das war mit wenigen Ausnahmen eine kollektiv schwache Leistung. Wir dachten eigentlich, sowas hätten wir hinter uns.
Christoph Kramer: Das wäre eine richtig gute und auch machbare Chance gewesen, nach vorne zu kommen. Aber aufgrund der ersten Halbzeit muss man sich wundern. Wir haben aber auch schon vor der Roten Karte ein sehr schlechtes Spiel gemacht. Sie war nur die Krönung der schlechten Leistung. Zweite Halbzeit war auf ganz niedrigem Niveau etwas besser. Wir haben zwar gekämpft, aber Fußball ist eben mehr als kämpfen.
Marc Rzatkowski: Wir haben in den ersten 30 Minuten kaum einen Ball an den Mann gebracht. Dementsprechend hatten wir kaum Torchancen. Die erste Halbzeit war sehr, sehr schlecht. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn die ganzen Stammkräfte nicht ausgefallen wären. Aber ich finde, so wie die Mannschaft heute auf dem Platz stand, hätte sie das Spiel auch für uns entscheiden können. Ich finde es gut, dass wir schon Freitag wieder Spiel, dass da nicht so viel Zeit zwischen liegt. Da werden wir mit Sicherheit wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen.
Jahn-Coach Franciszek Smuda: Das war kein gutes Spiel. Das war nur Kampf. Aber es war für uns wichtig. Denn wenn wir hier nicht gewinnen, schaut es für uns nicht gut aus.