Bochum. . VfL-Profis und Anhänger sind „heiß“ auf das auch finanziell wichtige Pokalspiel gegen den TSV 1860 München. Michael Delura dagegen wird erneut am Knie operiert. Wie Tasaka und Gelashvili soll er erst im Trainingslager wieder einsteigen.

„Wir freuen uns alle riesig auf das Spiel“, sagt Leon Goretzka. „Das ist ganz wichtig für den Verein und super attraktiv für uns Spieler“, sagt Mirkan Aydin. „Jetzt wollen wir im Pokal nachlegen“, sagt Marc Rzatkowski. Und Michael „Bruno“ Esser, der aktuelle „Zu-Null“-Torwart, sagt vor seinem gerade mal zweiten Pflichtspiel-Einsatz daheim: „Ein Sieg im Pokal-Achtelfinale, das wäre natürlich ein richtiges Highlight, nicht nur für mich.“

Vier Typen des VfL, die beim 4:0 gegen Paderborn glänzten, vier „Jungs“ aus Bochum, Hattingen, Castrop, die richtig heiß sind - und mit ihren Kollegen das Fieber offenbar nochmal geweckt haben auch bei den Anhängern. 16500 Karten sind bereits abgesetzt für das Achtelfinale im DFB-Pokal am morgigen Mittwoch (19 Uhr) gegen 1860 München. Der Block A ist ausverkauft, für die Ostkurve gibt es keine 1000 Karten mehr.

VfL-Trainer Neitzel sieht kleinen Vorteil für Bochum

Und Karsten Neitzel, der wohl auch im kommenden Jahr noch als Chefcoach die Mannschaft weiter nach vorne bringen soll und darf, lebt ein Stück neues Selbstbewusstsein vor. „Wir wollen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen“, sagt er auf die Frage nach dem Favoriten. „Wir spielen zu Hause, wir haben einen kleinen, positiven Lauf, den wollen wir fortführen. Ich sehe leichte Vorteile bei uns.“ In Zahlen: „51:49“.

Das würde ja reichen - und auch wirtschaftlich einen gewissen Aufschwung bringen. Garantierte 922 000 Euro plus Zuschauereinnahmen und eventuell weiteres Geld bei einer Live-Übertragung im Free-TV brächte der Einzug in die Runde der letzten acht Mannschaften, erklärte Sportvorstand Jens Todt. Plus Imagegewinn und frische (Pokal-)Hoffnung, die vieles leichter macht, von der Sponsoren-Suche bis zur Stimmung bei Volk und Verein.

Sportvorstand Todt: Trotz Pokal-Geld kein Spielraum für Neuzugänge im Winter

Eines aber ermöglicht auch ein Sieg im „Millionen-Spiel“ nicht: Adhoc-Zugänge. Das Geld würde dem Schulden-Abbau dienen, die bessere Perspektive ergäbe sich eher mittel- und langfristig. Todt: „Die Saison ist zwar unabhängig vom Ausgang des Pokalspiels gesichert, durchfinanziert. Bei einem Erfolg hätten wir aber trotzdem keinen Spielraum für Neuverpflichtungen im Winter.“ Aber: Nach den beiden Siegen in der Liga noch einen Pokal-Erfolg obendrauf zu setzen, „das würde uns sportlich und wirtschaftlich richtig, richtig gut tun“, so Todt.

Möglich machen sollen es gegen die „Löwen“ zehn der elf Spieler, die auch gegen Paderborn loslegten, teils aber auf anderen Positionen. Für den gesperrten Christoph Kramer dürfte Alex Iashvili in die Startelf zurückkehren. Neitzel tendiert dahin, Leon Goretzka für Kramer auf die „Sechs“ zu ziehen neben Christoph Dabrowski. Auf dem rechten Flügel müsste dann Mirkan Aydin, der diese Rolle zum Beispiel vor seiner Verletzung in Fürth hervorragend ausfüllte, „aushelfen“, und Iashvili könnte neben bzw. knapp hinter Zlatko Dedic sein „Comeback“ geben.

In den Kader zurück kehren werden, wenn nichts mehr passiert, der zuletzt gesperrte Holmar Eyjolfsson und der zuletzt angeschlagen fehlende Michael Ortega.

Delura kehrt nach OP erst im Trainingslager zurück zum Team

Michael Delura muss erneut am Knie operiert werden, laut Sportvorstand Jens Todt handelt es sich um einen „Routine-Eingriff“, der am Mittwoch in Augsburg vorgenommen wird. Dabei wird vernarbtes Gewebe aus dem im Februar am Kreuzband operierten Knie entfernt. Delura soll spätestens im Trainingslager (11. bis 18. Januar 2013 in Belek) wieder zur Verfügung stehen.

Das gilt auch für Yusuke Tasaka. Der Japaner hatte sich beim Training ein Knochenmarködem oberhalb des rechten Knies zugezogen, ergab nun eine Kernspin-Untersuchung. Der Bandapparat ist aber intakt. Tasaka wird konservativ behandelt. Ebenfalls ein Knochenmarködem macht Nika Gelashvili zu schaffen, auch der Georgier soll in der Türkei wieder angreifen.