Bochum. Absturz auf einen Abstiegsplatz - oder Hoffnungsschimmer vor dem 1. Advent? Mit vielen Problemen im Kopf ist der VfL Bochum zum Auswärtsspiel am Samstag (13 Uhr) bei Union Berlin gereist. „Wir müssen den Abstiegskampf annehmen und dürfen uns nicht in die Tasche lügen“, sagt VfL-Sportvorstand Jens Todt.
Folgt der nächste Nackenschlag, gar der Absturz auf einen Relegations- oder Abstiegsplatz zum Abschluss der ohnehin schon verkorksten Hinrunde? Oder kann der VfL Bochum einen kleinen Schimmer der Hoffnung abliefern vor dem 1. Advent?
Bei Union Berlin wird sich am Samstag (13 Uhr/live im DerWesten-Ticker) zeigen, ob sich die von Trainer Karsten Neitzel angekündigte Kompakt-Kur, die Orientierung hin zu einer verstärkten Defensive, auszahlt.
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Dass die Statistik - viermal gewann Bochum, nur zweimal Union in der 2. Liga - für den VfL spricht, kann man nichtmal mehr als positiv denkender Mensch als gutes Omen werten. Nach der traditionellen Pleite beim 1. FC Köln hatte man gegen den FSV Frankfurt ja bilanziell betrachtet genau das Gegenteil vor der Brust. Gegen Frankfurt hatte der VfL zuvor alle fünf Zweitligaspiele gewonnen. Heraus kam ein 1:3, das man seitens des VfL als Profifußball nicht kategorisieren durfte.
„Wir müssen den Abstiegskampf annehmen und dürfen uns nicht in die Tasche lügen“, hat Jens Todt, der Sportvorstand, ja nun gesagt, Führungsspieler wie Lukas Sinkiewicz und Marcel Maltritz hatten sich ähnlich geäußert. Nur: Die Selbstkritik kennt man zu Genüge.
Stillstand beim 1:3 gegen Frankfurt
Karsten Neitzel hatte noch nach dem vorletzten „Tiefpunkt“, dem 1:6 in Aue, geradezu euphorisch davon geschwärmt, wie sich die Spieler gegenseitig so manches Derbe an die Köpfe geschmissen hatten; so heftig, wie zuvor die Fans mit Schneebällen auf Bochumer gezielt hatten. Nur ein paar Wochen später, am Dienstag gegen Frankfurt, aber herrschten Funkstille und Stillstand - und zwar auf dem Rasen, während des Spiels.
„Änderungen“ hat Neitzel angekündigt, eine steht fest: Außenverteidiger Florian Brügmann, der gegen Frankfurt nicht nur wegen eines Krampfes nach 45 Minuten ausgewechselt werden musste, reiste gestern nicht mit nach Berlin, für ihn beginnt eben wieder Carsten Rothenbach. In den Kader kehrt Holmar Eyjolfsson zurück.
Sicher ist, dass „Hallenfußballer“ Michael Ortega auf der Bank bleibt. Vermutlich setzt Neitzel auf eine Doppelsechs (Kramer/Dabrowski), Sinkiewicz spielt dann - wie beim letzten Training in Bochum - vor dem immer noch alternativlosen Torwart Heerwagen neben Maltritz in der Innenverteidigung. Und auf dem linken Flügel könnte für den etwas müde gewordenen Leon Goretzka Mirkan Aydin beginnen. Vielleicht erhält auch der noch müder wirkende Alexander Iashvili eine Auszeit.
Klar ist nur, was Mirkan Aydin, der sich selbst bei „75 bis 80 Prozent“ sieht, so ausdrückt: „Wir müssen das eigene Tor konsequenter verteidigen. Das hat oberste Priorität. Wenn wir die Null halten, ist alles möglich.“
Friedhelm Funkel hätte es nicht schöner sagen können.