Bochum. Nach einem radikalen Schnitt - teure Altstars mussten gegen, 19 Neue kamen - sucht Bochums Gegner 1. FC Köln noch nach der Konstanz. Seit Wochen keine Rolle mehr spielt der im vergangenen Winter vom VfL zum FC gewechselte Chong Tese.
Die großen Namen sind Geschichte beim FC - geblieben sind die Fans. Mehr als 40 000 Anhänger erwartet Köln gegen Bochum: „Das ist gigantisch“, schwärmt Holger Stanislawski, seit dieser Saison Trainer der Geißböcke. Schließlich steht der Absteiger mit 17 Punkten und nur einem Heimsieg (2:1 gegen den FSV Frankfurt) kaum besser da als der VfL. „Dass wir uns vor der Kulisse vielleicht etwas zu sehr unter Druck setzen, darf nicht sein. Die Fans sind unser Faustpfand“, will „Stani“ die Kurve kriegen im eigenen Stadion.
19 neue Spieler
Der Ex-Coach von St. Pauli ist der eigentliche (Medien-)Star des „neuen“ FC: Nach dem Katastrophen-Jahr mit dem Abstieg, flankiert von hohen Schulden, Alkohol- und Krawall-Affären sowie einer längst noch nicht ausgestandenen Führungskrise, entschied sich der Traditionsklub zur Radikalkur. Nicht zuletzt, um Millionen zu sparen für überteuerte Stars: Podolski, Torwart Rensing, Riether, Geromel, Petit, Novakovic (der allerdings nur bis zum Winter nach Japan ausgeliehen ist) und andere Hochbezahlte verschwanden von der Gehaltsliste. 19 überwiegend junge Neue - teils aus eigener Jugend/Reserve oder nach Ausleihen zurückgekehrt - „gönnte“ sich der Klub.
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Zuletzt schafften es mit Innenverteidiger Dominik Maroh (1. FC Nürnberg), Außenverteidiger Jonas Hector (FC II), den Sechsern Adam Matuschyk (an Düsseldorf ausgeliehen) und Matthias Lehmann (Eintracht Frankfurt) sowie Stoßstürmer Anthony Ujah (Mainz 05) fünf in die Startelf. Wobei man auch Timo Horn als Neuling zählen darf: Mit 19 Jahren erhielt das Eigengewächs das Vertrauen als Stammtorwart. Horn überzeugte bisher.
Tese vor dem Abgang
Ujah hatten die Kölner Ende August von Mainz ausgeliehen, als Reaktion auf einen schwachen Start samt eklatanter Abschluss-Schwäche. Seitdem läuft es besser, wobei die Leistungen stark schwanken. Einem müden 0:0 gegen zehn Duisburger folgte ein 2:0 beim TSV 1860 München - auch, weil Chihi, der mit Clemens eine potenziell starke Flügelzange bildet im bevorzugten 4-2-3-1 - endlich einmal aufblühte. Und zwei fast schon abgeschriebene Absteiger glänzten: Innenverteidiger Kevin McKenna und „Zehner“ Mato Jajalo, der diesmal für den verletzten Sascha Bröker ran durfte. Ansonsten sind alle FC-Profis gesund.
Seit Wochen keine Rolle mehr spielt der im vergangenen Winter vom VfL zum FC gewechselte Chong Tese. „Im Winter bin ich weg“ hat die „Bild“-Zeitung den Stürmer, der zu Saisonbeginn seine Chance nicht nutzen konnte, bereits zitiert. Angebote soll es aus Japan geben.