Bochum. Die Einsätze von Lukas Sinkiewicz und Marc Rzatkowski sind noch fraglich beim VfL Bochum. Wahrscheinlich reicht es bei Sinkiewicz, während Rzatkowski erstmal auf der Bank Platz nehmen dürfte. Ins Mittelfeld zurückkehren wird Christoph Kramer.
Nehmen wir Ronny. Der Brasilianer von Hertha BSC hat bereits vier Tore erzielt und damit nur eines weniger als alle Spieler des VfL Bochum zusammen in dieser Saison. Der Offensivmann, so heißt es, ist leicht krank, sein Einsatz gilt als noch gefährdet. Wie schon beim 3:0 gegen den TSV 1860 München, als er letztlich nur von der Bank kam.
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Na, und? Mag Berlin-Trainer Jos Luhukay vielleicht so nicht sagen, aber denken dürfte er das. Statt Ronny, gerne hängende Spitze oder Spielmacher im meist praktizierten 4-2-3-1, griff gegen München im 4-4-2 (neben dem sonst über außen stürmenden Ramos/2 Saisontore) der Tunesier Sami Allagui (2 Tore) an, der aus Mainz kam und noch nicht so recht eingeschlagen hat in Berlin. In Duisburg eine Woche zuvor, beim 2:2 (!), mimte Sandro Wagner (3 Tore) die einzige Spitze. Und über den rechten Flügel kommt der schnelle Änis Ben-Hatira (3 Tore), der bisher eine bärenstarke Saison spielt, auf Mounir Chaftar und Co. zu. Hat der VfL da überhaupt eine Chance?
Bochum will sich „nicht verstecken“
Natürlich, sagt Andreas Bergmann. Berlin sei zwar - im übrigen auch im Defensivverbund, mit Kluge und Niemeyer, mit Lustenberger, Pekarik und, und, und - „sehr stark. Aber wir wollen uns nicht verstecken. Wir hatten in jedem Spiel im wahren Wortsinn unsere Chancen.“
Genutzt hat sie meist keiner, und es ist klar, dass (nicht nur) Bergmann darauf hoffen muss, „dass der berühmte Knoten irgendwann platzt“. Dabei ist noch offen, wer mit Alex Iashvili für den VfL angreift. Kevin Scheidhauer, wie zuletzt, oder Zlatko Dedic, der am Mittwochabend ebenso wie Verteidiger Holmar Eyjolfsson von der Länderspielreise gesund zurückkehrte. Ohne Erfolgserlebnis: Dedic spielte beim enttäuschenden 0:1 in Albanien nur 59 Minuten für Slowenien (Eyjolfsson sah das 0:2 seiner Isländer gegen die Schweiz nur von der Bank). Mirkan Aydin dürfte, sofern auch die medizinische Abteilung grünes Licht gibt, immerhin als Joker erstmals seit Februar wieder in den Kader rutschen.
Ansonsten blieben gestern, zwei Tage vor dem Anpfiff, noch einige personelle Fragezeichen im Raume stehen. Vor allem im Fall von Lukas Sinkiewicz, der nur individuell trainierte. Sollte es, was dennoch nicht zu erwarten ist, nicht reichen für den Abwehrhünen, müsste Eyjolfsson ran als Innenverteidiger.
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Chaftar kehrt in die Startelf zurück
Florian Brügmann hat den Wiedereinstieg zwar „sensationell“ schnell, so Bergmann, geschafft, ein Einsatz gegen Hertha nach seinem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk wäre aber ein zu großes Risiko. Mounir Chaftar (Bergmann: „Ich traue ihm alles zu“) kehrt also in die Startelf zurück als Linksverteidiger, zumal Faton Toski „nach seiner langen Verletzungspause noch nicht so weit ist“, so der Trainer.
Auch Marc Rzatkowski muss wohl erstmal auf die Bank, nachdem er ja zehn Tage nicht trainiert hatte, auch wenn er bei seinem Trainingscomeback einen „guten Eindruck“ gemacht habe. Ins Mittelfeld zurückkehren wird Christoph Kramer, der Rest - Freier, Goretzka, Tasaka - bliebe dann unverändert.