Braunschweig. Schiedsrichter Wolfgang Stark machten Spieler und Verantwortliche des VfL Bochum den Vorwurf, die Partie in Braunschweig beeinflusst und die 0:3-Niederlage eingeleitet zu haben. Stark ignorierte vor dem 0:1 den rustikalen Einsatz von zwei Braunschweigern gegen Torwart Andreas Luthe.

Vor der Europameisterschaft galt Wolfgang Stark als Aushängeschild der deutschen Schiedsrichterzunft. Dann begann - mit der Vorrunden-Partie Kroatien gegen Spanien und einem übersehenen Foul an Mario Mandzukic - der Abstieg. Wenig später kochte die türkische Volksseele, Stark wurde nach dem Champions League-Spiel Galatasaray Istanbul gegen Manchester United als „blinder Teufel“ tituliert. Am Samstag in Braunschweig zog sich der 42-Jährige den Zorn der Bochumer zu.

Massiver Armeinsatz gegen Luthe nicht geahndet

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Stark ignoriert nach rund 25 starken Bochumer Minuten den rustikalen Einsatz von gleich zwei Braunschweigern gegen VfL-Schlussmann Andreas Luthe und zeigt zur Mitte. Innenverteidiger Ermin Bicakcic jubelt, Tor für die Eintracht. Der Spielverlauf ist auf den Kopf gestellt. Und der Beobachter, der sich oft genug darüber geärgert hat, dass es in Deutschland offenbar genügt, einen Torhüter schief anzuschauen, um zurückgepfiffen zu werden, wundert sich. Denn beide Braunschweiger springen in Luthe hinein, Deniz Dogan tut das auch noch unter massivem Armeinsatz. Es ist nicht Starks einzige Fehlentscheidung an diesem Tag, aber wohl die folgenschwerste.

Todt: "Krasse Fehlentscheidung"

„Das Tor war vermutlich irregulär, deshalb habe ich nur verhalten gejubelt“, räumt sogar Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht anschließend ein. Bochums Sportvorstand Jens Todt geht in seinem Ärger einen Schritt weiter und spricht von einer „krassen Fehlentscheidung“. Das Meinungsbild ist jedenfalls eindeutig. „Einen solchen Treffer kann man nicht geben“, sagt Marcel Maltritz, und Leon Goretzka befasst sich mit den Konsequenzen dieser Entscheidung: „Das irreguläre Tor hat uns das Genick gebrochen.“