Bochum. Vor dem Revierderby am Sonntag setzt der MSV Duisburg seine Hoffnungen in Trainer Kosta Runjaic - und der VfL Bochum will seinen Aufwärtstrend forsetzen. Vermutlich mit der gleichen Startelf wie gegen die Löwen.

Null Punkte aus fünf Spielen, 3:14 Tore, Schlusslicht. Das ist Duisburg in harten Zahlen.

Aber auch das ist der MSV zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (Sonntag, 13.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker): ein Klub, der neuen Mut schöpft. Die Hoffnung trägt den Namen Kosta Runjaic. Der 41-Jährige, losgeeist vom SV Darmstadt 98, steht als Nachfolger von Oliver Reck erstmals in einem Heimspiel in der Verantwortung und soll die Monate der Peinlichkeiten auf allen Ebenen, vor allem in den Führungsgremien des Klubs, durch positive Schlagzeilen in die Vergessenheit drängen.

Runjaic weiß um dieses zarte Pflänzchen Hoffnung und darum, wie schnell es verwelken kann. Runjaic sagt: „Wenn du da unten rauskommen willst, musst du vor allem die Heimspiele gewinnen.“

Für Todt ist "der Zeitpunkt, gegen Duisburg zu spielen, nicht ideal"

Das ist der Grund, warum Jens Todt, der Sportvorstand des VfL, ebenso wenig müde wird zu mahnen und zu warnen wie Andreas Bergmann, der Trainer des VfL: Dass „der Zeitpunkt“, so Todt, gegen Duisburg zu spielen, „nicht ideal ist“. Zumal bereits bei der Premiere von Runjaic, beim 1:2 in Kaiserslautern, ein klarer Aufwärtstrend zu sehen war, als der MSV mit sechs Ändernungen in der Startelf, mit überwiegend erfahrenen Kräften wie Valeri Domovchiyski und Srdjan Baljak sogar den Sieger überzeugte. „Die haben uns schön auseinander genommen“, sagte Mimoun Azaouagh, der Ex-Bochumer, der das glückliche 2:1 für den Aufstiegsfavoriten erzielt hatte.

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Aber auch beim VfL keimt ja ein zartes Pflänzchen Hoffnung nach dem attraktiven 0:0 gegen München 1860: „Unseren leichten Aufwärtstrend wollen wir fortsetzen“, sagt Todt und spricht von einem „ganz wichtigen Spiel für uns“. Letztlich auch aus finanziellen Gründen. Am Donnerstag kommt Kaiserslautern, am Sonntag Ingolstadt - zwei Heimspiele, noch dazu das Topspiel gegen Lautern, mit einer kleinen Serie im Rücken anzugehen, mit einer „noch besseren Stimmung“ (Todt) allüberall, das würde sich auch in den Zuschauerzahlen bemerkbar machen.

VfL Bochum will nicht schon wieder der Aufbaugegner sein

Und noch etwas hat Jens Todt im Hinterkopf, wenn er an die kurze Fahrt nach Duisburg denkt: „Wir wollen nicht wieder der Aufbaugegner sein wie beim letzten Mal.“ Mitte März, in der vergangenen Rückrunde, stand der MSV auf Platz 15 nah am Abgrund - nach zuvor sieben Spielen ohne Sieg. Und gewann gegen den damals dann auch immer heftiger strauchelnden VfL durch einen Treffer von Maurice Exslager, der auch am Sonntag als Spitze zu erwarten ist, mit 2:1.

Verhindern soll das Deja Vu der bösen Art die Elf, die gegen die Münchener Löwen überzeugte. Torwart Andreas Luthe und Marc Rzatkowski konnten gestern beim Training wieder voll durchziehen. Lediglich hinter dem Einsatz von Carsten Rothenbach steht weiter ein Fragezeichen, wegen einer Muskelverhärtung absolvierte der Rechtsverteidiger nur ein Lauf- und Krafttraining. Er soll aber heute wieder komplett einsteigen und dürfte dann in Duisburg dabei sein.