Duisburg. MSV-Stürmer Srdjan Baljak feierte am Betzenberg sein Comeback. „Srdjan hat sehr viel Erfahrung. Er hat seine Qualitäten nicht verloren“, sagt MSV-Trainer Kosta Runjaic. Für 90 Minuten reichen die Kräfte des Serben allerdings noch nicht aus.
Kosta Runjaic nutzte den freien Tag am Dienstag, um zum ersten Mal nach seiner Vertragsunterzeichnung in Duisburg seine Familie im Rheingau zu besuchen. „Das ist unsere Trennung. So etwas ist nicht ohne“, sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten. Frau Aleksandra, die als Zahnärztin praktiziert, und die drei Kinder bleiben im Rheingau wohnen. Der Familienvater genoss den Kurztrip in die Heimat, gestern stand aber schon wieder der Bundesliga-Alltag auf dem Programm.
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Training, Presserunde, Besuch des Frauen-Länderspiels und schließlich ein Abend mit den Fans in Beeckerwerth. „Coach Kosta“ steht vor seinem ersten Heimspiel als verantwortlicher Mann auf der MSV-Bank, und er weiß, dass vom Spiel gegen den VfL Bochum am Sonntag sehr viel abhängt. „Wenn du da unten raumkommen willst, musst du vor allem zu Hause die Punkte holen“, so der Ex-Darmstädter. Gute Leistungen und gute Noten wie am vergangenen Spieltag in Kaiserslautern reichen langfristig nicht aus, um die ersehnten ersten Zähler zu holen.
Wie schon in den vergangenen 14 Tagen nehmen Gespräche mit den Spielern viel Raum ein. So war der Trainer vor dem Lauternspiel nicht nur Coach, sondern auch wichtiger Gesprächspartner und „erweckte“ so Stürmer Srdjan Baljak und Valeri Domovchiyski. Beide Spieler waren am Ende Symbolfiguren für die spielerische Steigerung der Zebras.
Für Srdjan Baljak war der Auftritt am Betzenberg ein Neuanfang. Der Serbe profitierte vom Mut des Trainers, einen lange nicht berücksichtigten Mann von Beginn an zu bringen. Baljaks Spielquote unter Runjaic-Vorgänger Oliver Reck war gering. In der laufenden Saison kam er nur zum Auftakt gegen Aalen nach der Pause. Im letzten Spieljahr begann die Saison für „Baki“ erst nach der Winterpause. Mehr als neun Einsätze als Einwechselspieler sprangen dabei aber auch nicht nicht heraus.
Runjaic glaubt an Baljak
Nun war Baljak am Betzenberg 74 Minuten dabei. Für die volle Distanz reichen die Kräfte noch nicht aus. „Srdjan hat sehr viel Erfahrung. Er war in seiner Mainzer Zeit ein Führungsspieler. Er hat seine Qualitäten nicht verloren“, ist Baljak für Runjaic in den nächsten Wochen eine wichtige Figur. Dass Baljak, der in gut zwei Monaten 34 Jahre alt wird, am Ende doch der schweren Knieverletzung, die er sich im Frühjahr 2011 beim Spiel in Cottbus zugezogen hatte, doch Tribut zollen muss, glaubt der Trainer nicht. „Er wird über den Wettkampf Spielpraxis sammeln, das wird ihn weiterbringen“, so Runjaic.
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Dass in Kaiserslautern mit Antonio da Silva und Ranisav Jovanovic zwei namhafte Spieler beim Anpfiff nur auf der Duisburger Bank saßen, will der Trainer nicht als ein Zeichen für die Zukunft verstanden wissen. „Die Aufstellung ihn Kaiserslautern war eben das Ergebnis unserer aktuellen Bestandsaufnahme. Jeder Spieler wird im Laufe der Saison wichtig für uns sein“, unterstrich Kosta Runjaic. Hätte sich Innenverteidiger Adli Lachheb nicht verletzt, wäre da Silva wahrscheinlich in der Schlussphase der Partie im Fritz-Walter-Stadion doch noch zum Einsatz gekommen.