Bochum. Der Schuldenberg beim VfL Bochum ist auf 6,8 Millionen Euro gestiegen. Dies erklärte Finanzvorstand Ansgar Schwenken bei der Mitgliederversammlung des Vereins am Montagabend im RuhrCongress. Ohne Transfererlöse hätte es noch schlechter ausgesehen.
Mit einem Verlust von 2,24 Millionen Euro hat der VfL Bochum die Saison 2011/2012 abgeschlossen. Insgesamt, erklärte Finanzvorstand Ansgar Schwenken am Montagabend auf der Mitgliederversammlung, beträgt der Schuldenstand des VfL nun rund 6,8 Millionen Euro. Darin inbegriffen sind die fehlenden 2,3 Millionen Euro aus dem Transfer von Stanislav Sestak, ansonsten hätte der Klub „nur“ 4,5 Millionen Euro Schulden. Der VfL rechnet weiterhin damit, so Schwenken, das „uns rechtmäßig zustehende“ Geld mit Hilfe der ja längst eingeschalteten FIFA zu erhalten. Wann auch immer der in die 2. türkische Liga abgestiegende Klub MKE Ankaragücü dies zahlen kann und wird.
Zwei Jahre zuvor, nach dem vorerst wohl letzten Erstliga-Jahr, hatte man erstmals schwarze Zahlen präsentieren können. Das ist vorbei, und auch die laufende Saison wird dem Klub nach dessen Planung ein erneutes Minus bescheren - diesmal in Höhe von knapp 900 000 Euro. Auf die aktuellen Schulden addiert, stünde man damit im Sommer 2013 mit 7,7 Millionen Euro in der Kreide. Davon ausgenommen sind ausdrücklich die laufenden Aufwendungen für die Neu- und Anbauten.
VfL plant mit sinkenden Einnahmen
27,3 Millionen Euro hat der VfL in der vergangenen Saison an Einnahmen generieren können, dieser Wert wird nicht zu halten sein. Die Planzahlen für 2012/13 sehen nur noch Einnahmen in Höhe von 23,6 Millionen Euro vor. Dabei nimmt die mediale Verwertung (TV-Gelder) eine bedeutende Rolle ein. Hier kalkuliert der VfL mit ca. 800000 Euro weniger (6,4) als eine Spielzeit zuvor (7,2).
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Allerdings sinken die Ausgaben für die Profiabteilung nur geringfügig - von 8,66 Millionen auf 8,4 Millionen Euro (Planzahl laufende Saison). In der Saison 2010/2011 schlugen die Profis jedoch noch mit 10,3 Millionen Euro zu Buche. Das ist eine Reduzierung der Gehälter um knapp 2 Millionen Euro innerhalb von zwei Jahren.
Ohne die 4,78 Millionen an Transfereinnahmen (erste Rate Sestak, Yahia, Gündogan, Ilicevic, Saglik, Fuchs, Tese, Ostrzolek) hätte die Bilanz der vergangenen Saison deutlich schlechter ausgesehen.