Bochum. . Wer wird beim VfL Bochum die Nachfolge des scheidenden Aufsichtsrats-Vorsitzenden Ernst-Otto Stüber antreten? Auch wenn alles auf Hans-Peter Villis hindeutet, wird die endgültige Antwort darauf erst in der Mitgliederversammlung am Montag zu erwarten sein. Beim VfL Bochum hält man sich bedeckt, will die Karten offensichtlich noch nicht auf den Tisch legen.

„Man muss aus der Lähmung raus, darf dabei aber nicht in Hektik verfallen.“ Das sagte Ernst-Otto Stüber (72), als er Ende 2010, wenige Tage vor Heiligabend, beim VfL Bochum in die Bresche sprang für den unter Turbulenzen zurückgetretenen Werner Altegoer - als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Wenn am kommenden Montag die Mitglieder des Fußball-Zweitligisten ein neues Kontrollgremium wählen müssen, steht Stüber, die WAZ berichtete, nicht mehr zur Verfügung.

Der ehemalige Oberbürgermeister hat sich damals in einer krisenhaften Situation zur Verfügung gestellt, hat den Übergang moderiert, dafür aber kaum Lorbeeren geerntet. Zu schlecht und zu enttäuschend waren die Ergebnisse auf dem Rasen, und die Bilanzen sehen kaum besser aus. Nun macht Stüber den Weg frei für einen neuen Mann an der Spitze des Aufsichtsrates.

Auch Frank Goosen stellt sich wieder zur Wahl

Zur Wahl stellen sich mit Frank Goosen, Martin Kree, Dr. Klaus-Peter Schütt, Hans-Peter Villis und Bernd Wilmert Kandidaten, die bereits dem Aufsichtsrat angehören. Kree wurde erst Anfang Juli in dieses Gremium berufen, bestätigt werden muss noch der neue Fanvertreter Martin Volpers. Die Amtszeit des Sextetts beträgt, sofern die Mitglieder diese Gruppe akzeptieren, vier Jahre. Der neue Aufsichtsrat wird dann, nach erfolgter Wahl, seinen Vorsitzenden selbst bestimmen.

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Weil Goosen und Wilmert bislang keine Neigung erkennen lassen, eine führende Rolle übernehmen zu wollen, und Schütt als Mann der Vergangenheit gilt, bleiben für die Position des Vorsitzenden nur Villis und Kree. Und der Ex-Profi Kree dürfte noch nicht lange genug dabei sein, um dem Aufsichtsrat vorzustehen. Alles läuft also auf Villis hinaus, der nach fünf Jahren als Vorsitzender des Energie-Riesen EnBW Ende dieses Monats aus dem Unternehmen ausscheiden wird.

Aber beim VfL Bochum hält man sich bedeckt, will die Karten offensichtlich noch nicht auf den Tisch legen. Entweder lässt sich Villis noch ein Hintertürchen offen, oder man möchte aus dramaturgischen Gründen nicht auf die Inthronisation auf großer Bühne verzichten.