Bochum. Der VfL Bochum will am Sonntag dem konterstarken Aufsteiger VfR Aalen nicht auf den Leim gehen. Der VfL will laut Trainer Andreas Bergmann “die Schnittstelle zu finden, ohne dabei ins offene Messer zu laufen.“

Eine unangenehme Aufgabe hat der VfL Bochum gerade hinter sich gebracht, am Sonntag (13.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) folgt - im eigenen Stadion - die nächste. Schnell kann man sich im Profifußball blamieren gegen einen Außenseiter, und dass der Aufsteiger und Liganeuling VfR Aalen in diesem Duell der Außenseiter ist, versteht sich von selbst.

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Seit Tagen treten die Bochumer Trainer verbal auf die Bremse, hoffen darauf, dass ihr Publikum die Geduld aufbringt, die nötig sei gegen eine Mannschaft, die hervorragend in ihre erste Zweitliga-Saison gestartet ist und die es sich als Neuling und hier und dort belächelter „David“ leisten kann, auf gepflegte Ballzirkulation zu verzichten. Von etwa 30 Prozent Ballbesitz spricht VfL-Trainer Andreas Bergmann, wenn er den VfR Aalen charakterisieren soll. Der weitgehende Verzicht auf Spielanteile geht allerdings einher mit einer Konterstärke, die auch kleinste Unachtsamkeiten des Gegners bestraft. „Die Aalener stehen tief gestaffelt und verfügen in der Offensive über wendige, gute Leute. Wir müssen geduldig sein, ein gutes Positions- und Passspiel entwickeln und Fehler vermeiden“, sagte Bergmann, der ein „sehr, sehr schweres Spiel“ erwartet. Der Journalist Alexander Haag, der seit 2003 den VfR Aalen begleitet, prophezeit den Bochumern im Stadionmagazin „Mein VfL“ sogar: „Den VfL erwartet eine Mannschaft, die vom Trainer derart geimpft ist, dass sie die spielerische Klasse, die andere Teams auszeichnet, durch das läuferische und kämpferische Element ausgleicht. Der VfL wird sich über die 90 Minuten nicht ausruhen können.“

VfL-Stürmer Dedic steht zur Verfügung

Das, betont Bergmann, habe man auch gar nicht vor, aber es könne sein, dass man gegen diesen defensiven Gegner, der ähnlich auftrete wie Dynamo Dresden, aber sich noch weiter zurückziehe, häufiger hin und her spielen müsse, um die Schnittstelle zu finden, ohne dabei „ins offene Messer“ zu laufen. Das dafür zur Verfügung stehende Personal ist identisch mit dem vor einer Woche in Heidenheim, inklusive Doppeltorschütze Zlatko Dedic, der in den letzten Tagen wegen seiner Rückenprobleme kürzer treten musste.

Die dem dritten Ligaauftritt des VfL Bochum am späten Samstagabend vorausgehende Pokalauslosung wird Andreas Bergmann „nur am Rande“ verfolgen. Er sei ganz auf die Partie gegen Aalen fokussiert. Wie auch Sportvorstand Jens Todt: „Wenn wir das gewinnen, dann können wir von einem guten Start sprechen.“