Bochum. Die 0:4-Klatsche gegen den SC Paderborn war für VfL-Trainer Bergmann ein “schlechtes Signal“. Dennoch möchte er nicht auf jeden “Barometerausschlag“ reagieren. Sein Team braucht noch Zeit. Eine gute Nachricht: Delura hat das Training wieder aufgenommen.

Das ging ja schnell. Nur fünfeinhalb Monate nach seinem neuerlichen Kreuzbandriss steht Michael Delura wieder auf dem Trainingsplatz. VfL-Trainer Andreas Bergmann freut sich darüber sehr, wohl wissend, dass Delura allenfalls im September wieder ein Thema werden könnte.

In seinem erst dritten Spiel für den VfL Bochum erwischte es Delura erneut schwer - Ende Februar in Fürth. In der kommenden Woche wird er sich bei seinem Operateur in Augsburg noch einmal untersuchen lassen, bekommt er dann „Grünes Licht“, geht er in die volle Trainingsbelastung.

Ist der lange Ex-Schalker ein - vages - Versprechen für die Zukunft, so muss die aktuelle Mannschaft die Gegenwart bewältigen. Wobei Bergmann noch einmal und trotz der 0:4-Schlappe in Paderborn eine Lanze brach für das Team: „Wir haben uns vorgenommen, nicht aufzugeben, und die Mannschaft hat nicht aufgegeben. Natürlich war das eine Klatsche, aber wir sind nicht hergespielt worden.“

VfL Bochum hat noch nicht die nötige Balance gefunden

Der VfL-Trainer hatte „zwanzig wirklich anständige Minuten“ gesehen, dann aber auch „Fehler, die sofort bestraft worden sind“. Nicht die Einstellung, sondern das Ergebnis sei ein „schlechtes Signal“ gewesen und schließlich ausschlaggebend für die große Enttäuschung, die nun bereits wieder in Bochum zu verzeichnen sei.

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„Wenn du was aufbauen willst, musst du die Härte haben das wegzustecken“, sagte Bergmann, der nicht vorhat auf jeden „Barometerausschlag“ zu reagieren. Ohnehin geht es ja jetzt darum, den Rhythmus zu finden und die nötige Balance. Die Saison beginne ja gerade erst, man müsse sich in gewisser Weise „noch einspielen“. Noch sei auch bei dem einen oder anderen der Gewöhnungsprozess nicht abgeschlossen. Zum Beispiel bei Yosuke Tasaka. „Das ist hier schon körperbetonter, an diese Spielweise muss er sich noch gewöhnen.“

Gelegenheit dazu wird der Japaner bereits am kommenden Samstag bekommen, denn über großartige personelle Alternativen verfügt der VfL derzeit nicht. Stand Dienstag käme auch die Leverkusener Leihgabe Michael Ortega noch nicht für das Pokalspiel beim ambitionierten 1. FC Heidenheim infrage, aber das könne sich noch ändern bis zum Wochenende. Es wäre wohl die einzige Neuerung, es sei denn, Slawo Freier, der gestern wegen Rückenbeschwerden Spritzen bekam und auf das Training verzichten musste, kann die Fahrt ins Ländle nicht antreten.

Ex-VfL-Profi Mirko Dickhaut steht in Bochum wieder auf dem Trainingsplatz

Abwarten muss man natürlich noch, was die Nationalspieler betrifft. Zlatko Dedic, Nika Gelashvili und Leon Goretzka sind ja derzeit mit ihren Auswahlteams unterwegs.

Viel unterwegs ist derzeit auch Mirko Dickhaut, der sich an seinen Ex-Klub erinnert hat, als er einen Praktikumsplatz suchte. Dickhaut macht gerade seinen Fußball-Lehrer und steht nun für ein paar Wochen - mit Unterbrechung - beim VfL auf dem Trainingsplatz. Nebenbei trainiert der 41-Jährige, der zwischen 1998 und Anfang 2003 für den VfL spielte, die U21 seines Stammvereins KSV Hessen Kassel.