Bochum. . Der Auftritt des VfL gegen die Kicker vom Niederrhein war zwar in keinem Falle desaströs, aber bedenklich. Nicht völlig leidenschaftslos, aber auch nicht besonders mutig. Noch wagt man es nicht wirklich, eine Prognose abzugeben für diesen so wichtigen Saisonstart am 4. August. Der, einen Sieg vorausgesetzt, dieser Mannschaft, dessen Zusammenspiel noch lange nicht ausgereift ist, so viel Selbstvertrauen geben könnte.

Ein 3:0-Erfolg bei der Testspiel-Generalprobe am Samstag gegen West Ham United. Ein ausverkauftes Stadion mit über 28.000 Zuschauern. Viel Selbstbewusstsein für den Zweitliga-Start. Das alles sind Fakten über Dynamo Dresden, den ersten Gegner des VfL Bochum am kommenden Samstag. Nach dem 1:4 gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist man an der Castroper Straße relativ weit davon entfernt, wenigstens annähernd für solche Schlagzeilen zu sorgen.

Der Auftritt des VfL gegen die Kicker vom Niederrhein war zwar in keinem Falle desaströs, aber bedenklich. Nicht völlig leidenschaftslos, aber auch nicht besonders mutig. Noch wagt man es nicht wirklich, eine Prognose abzugeben für diesen so wichtigen Saisonstart am 4. August. Der, einen Sieg vorausgesetzt, dieser Mannschaft, dessen Zusammenspiel noch lange nicht ausgereift ist, so viel Selbstvertrauen geben könnte.

Zündende Einfälle? Beim VfL Fehlanzeige

Das Team hat sich durch ein erneutes frühes Gegentor (7., Juan Arango) wieder mal in eine schlechte Ausgangsposition gebracht. Was kaum förderlich sein dürfte gegen Dresden - die jungen Spieler wirken ja ohnehin schon unsicher genug. Von einem „Rucksack, den wir noch auf haben“, spricht Sportvorstand Jens Todt. Der sollte schleunigst abgelegt werden - und Leichtigkeit muss einkehren. Denn wie soll es erst werden, wenn man im Wettkampf einem frühen Rückstand hinterher rennt?

Mut, Trotz, Courage: Diese drei Tugenden, die VfL-Trainer Andreas Bergmann so gerne einfordert, haben zwar nicht gänzlich gefehlt, dennoch lag im Spiel nach vorne einiges im Argen. Während konditionell augenscheinlich nichts zu beanstanden war, auch weil Bergmann gerade im Mittelfeld viele Variationsmöglichkeiten hat (Rzatkowski, Bertram, Gündüz), drückt der Schuh in puncto Kreativität. „Mit Ball müssen wir uns mehr einfallen lassen“, erkannte auch Bergmann. Zündende Einfälle? Fehlanzeige. Geordnete Spielzüge waren die Ausnahme. Auch, weil Christoph Dabrowski im Spiel nach vorne nicht über den Status einer Anspielstation hinaus kam.

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Symbolische Szene in der 72. Minute: Der Routinier verpatzte einen Drei-Meter-Pass zu Sören Bertram, 25 Meter vor dem eigenen Tor. Gladbachs Neuzugang Luuk de Jong war dazwischen gespritzt und drosch den Ball nur knapp über das Bochumer Tor. Dass diese Unkonzentriertheiten dem VfL regelmäßig das Genick brechen, ist nicht erst seit gestern so. Auch Slawo Freiers Nickerchen vor dem 1:4 (67., Mlapa) war symptomatisch. Beim 1:2 (41.) und 1:3 (43.) waren individuelle Patzer von Torwart Andreas Luthe die schlussendliche Ursache der Gegentore.

„Einen Klassenunterschied in Sachen Effektivität“

Natürlich kann man sich hoch ziehen an „genug positiven Sachen“, wie es Luthe, der bei den ersten drei Gegentoren ungewohnt unsicher („Ich hatte kein rundes Gefühl, das passiert mir nicht noch mal“) agierte, formulierte. Es sind Dinge wie die drei, vier richtig guten Torchancen, das verbesserte Zweikampfverhalten. Es gab sie ja, diese Szenen, in denen man dachte: Es geht doch, mehr davon! So wie bei dem Konter in der 63. Minute, der nach einem Ballgewinn über die Stationen Goretzka, Scheidhauer und Dedic hervorragend aufgezogen wurde. Nur: Was nützt alles Lob darüber, wenn Dedic dann den Pfosten trifft? Schon gegen Havelse (1:2) scheiterte dessen wuchtiger, explosiver Sturmkollege Scheidhauer, der einen guten Eindruck machte gegen die Borussia, gleich dreimal in aussichtsreicher Position. „Einen Klassenunterschied in Sachen Effektivität“ sah Todt.

Eiskalt im Abschluss war indes Innenverteidiger Lukas Sinkiewicz, der insgesamt eines seiner besseren Spiele im VfL-Trikot machte. Das Kopfballtor zum 1:1 (15.) sowie die physische Präsenz waren Plus-, Zuordnungsschwierigkeiten und Abspracheprobleme Minuspunkte.

Eine Leistung mit Licht und Schatten. Wie die Leistung der gesamten Mannschaft, in die Marc Rzatkowski und Selim Gündüz (Luthe: „Gerade Selim hat mir gut gefallen“) noch mal frischen Wind gebracht haben in den letzten 15 Minuten. „Wir sitzen alle in einem Boot“, sagte Sinkiewicz nach der Partie. Ein echter Steuermann war auf dem Feld noch nicht auszumachen. Und ohne ein funktionierendes Mittelfeld hängt auch der neben Leon Goretzka potenzialträchtigste Teil des Teams, das Sturm-Duo Iashvili/Dedic, weiter in den Seilen.

1:4 gegen Mönchengladbach

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VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach 1:4 (1:3)

VfL: Luthe - Rothenbach (79. Gündüz), Sinkiewicz, Maltritz (46. Eyjolfsson), Brügmann (79. Chaftar) - Kramer (46. Freier) - Dabrowski, Tasaka (69. Bertram), Goretzka (74. Rzatkowski) - Dedic (77. Gelashvili), Iashvili (46. Scheidhauer)

Tore: 0:1 Arango (7.), 1:1 Sinkiewicz (15.), 1:2 Arango (24.), 1:3 Arango (43.), 1:4 Mlapa (67.)