Bielefeld. Nach der äußerst schweren Gewaltattacke gegen einen Ordner (35) im Bielefelder Stadion hat am Montag die Staatsanwaltschaft in Bielefeld Haftstrafen gegen zwei Männer und eine Frau beantragt, zweimal sogar ohne Bewährung.

Die drei Angeklagten sollen am 3. Mai 2008 beim Spiel des VfL Bochum bei Arminia Bielefeld im VfL-Stehblock einen Ordner so massiv attackiert haben, dass er mehrere Brüche am Kopf und eine Blutung unter der Hirnhaut erlitt und bis heute arbeitsunfähig ist.

Sprung vom Wellenbrecher

Eine angehende Anwalts- und Notarfachangestellte (22) aus Bochum soll für anderthalb Jahre ins Gefängnis. Sie soll damals direkt vor Spielbeginn von einem Wellenbrecher auf den Ordner gesprungen sein und ihn zu Boden gerissen haben. Das Mann war zuvor in den Gästeblock gegangen, um eine gezündete Rauchbombe zu entschärfen und den Täter zu ermitteln. Dabei soll er dann auch von einem 19-jährigen Bochumer ins Gesicht geschlagen worden sein. Später, als er bereits am Boden lag, soll ein 21-jähriger Werler auf ihn eingetreten haben. Dafür soll der Werler nach dem Willen der Staatsanwaltschaft zweieinhalb Jahre in Haft. Für den anderen Mann forderte sie sechs Monate und zwei Wochen Haft, die aber zur Bewährung ausgesetzt werden könnten.

Auch Freispruch gefordert

Die Verteidigung beantragte für die 22-Jährige und den 21-Jährigen jeweils Bewährungsstrafen. Der Anwalt des 19-Jährigen will Freispruch wegen Notwehr; der Ordner habe seinen Mandanten vor dessen Schlag angegriffen, meinte er.

Das Landgericht Bielefeld spricht am 18. Mai das Urteil.