Paderborn. . Aufatmen beim VfL nach dem 0:0 in Paderborn. Nach dem 2:6 in Fürth und dem 0:2 gegen Dresden wurde der Sturzflug mit einer kompakteren, zweikampfstärkeren Leistung gebremst. „Handballer“ Toski in Duisburg gesperrt.

Wie sich die Zeiten ändern: Hörbares Aufatmen beim VfL Bochum, leise Enttäuschung beim SC Paderborn - nach einem 0:0 im Westfalen-Duell der 2. Liga. „Das war eine richtig gute und konzentrierte Leistung“, lobte Sportvorstand Jens Todt nach 90 selten spielerisch attraktiven, aber immer intensiv-umkämpften Minuten. „Wir hatten die klareren Chancen, das war ein klarer Schritt nach vorn.“

Und als auf der Pressekonferenz nach dem Spiel just kurz das Licht ausging, als Andreas Bergmann zu seiner Analyse ausholen wollte, stellte der VfL-Trainer nach all den trostlosen Tagen endlich mal wieder entspannt fest: „Wie im Dunkeln fühle ich mich hier nicht. Mit dem Unentschieden und der Leistung bin ich sehr zufrieden.“

„Ein Stück an Stabilität zurück gewonnen“

Nach dem 2:6 in Fürth und dem 0:2 gegen Dresden sollte der Sturzflug mit einer kompakteren, zweikampfstärkeren Leistung gebremst werden. Die Null stand beim heimstarken SC Paderborn, der zuletzt noch Frankfurt vier Tore eingeschenkt hatte - auch, weil „wir uns gegenseitig angestachelt, gepusht haben“, wie Kapitän Christoph Dabrowski meinte, der sich den einen oder anderen, wie Takashi Inui, während der Partie vorgeknöpft, also „gepusht“ hatte. Dabrowski zufrieden: „Wir haben ein Stück an Stabilität zurück gewonnen.“

Bergmann hatte sich in der Startelf für Björn Kopplin als Rechtsverteidiger entschieden, um in Slawo Freier noch eine offensive Option auf der Bank zu haben, zumal Daniel Ginczek zuvor Magen-Darm-Probleme geplagt hatten. Wie erwartet rückten zudem Faton Toski als Linksverteidiger und Giovanni Federico ins Team. Mimoun Azaouagh machte Druck über die angriffslustigere rechte Seite, vorne zeigten sich Inui und Gelashvili sichtbar erholt. Überraschend gar nicht zum Kader zählte indes erneut Kevin Vogt - wegen einer Adduktoren-Verhärtung, wie es offiziell hieß.

Der nicht einmal drittligareife, holprige Rasen tat sein Übriges

Mutig wollte der VfL, während dieser verkorksten Saison ja vom Favoriten zum Außenseiter mutiert, das Überraschungs-Team attackieren, engagiert zur Sache gehen. Was, auf spielerisch bescheidenem Niveau, zumindest so gut gelang, dass die Bochumer nach 45 Minuten hätten führen müssen. Die erste und bis zum Pausenpfiff einzige gute Chance gehörte zwar noch dem Gastgeber, als Strohdiek eine Meha-Flanke volley übers Tor zog (11.). Doch danach hatte Bochum die besseren Szenen: Dabrowskis Volleyabnahme nach dem energischen Einsatz des sichtlich spritzigeren Gelashvili zischte Zentimeter am Tor vorbei (22.), direkt danach schoss Federico, freigespielt von Gelashvili, aus kurzer Distanz Torwart Kruse an. Auch Inui (38.) und Azaouagh scheiterten. Die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte den Bochumern, wobei der nicht einmal drittligareife, holprige Rasen sein Übriges tat. In „einem Garten“, meinte Paderborns Kapitän Markus Krösche, könne man wohl „besser Fußball spielen“.

Nach dem Wechsel blieb die Partie intensiv, Nadelstiche aber konnte Bochum nicht mehr setzen, auch Paderborns Angriffe endeten meist mit einem Stolperer. Mit einem Überraschungsmoment, dem finalen Pass oder Schuss - damit hatten beide keine Freundschaft geschlossen. Roger Schmidt, der Trainer des SC Paderborn, sah es gelassen: „Bochum hat viel Qualität. Wenn sie so spielen wie heute, müssen wir mit einem Punkt zufrieden sein.“