Bochum. Es waren die individuellen Abwehrspieler des VfL, die die 0:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden besiegelt haben. Das erklärt VfL-Vorstand Jens Todt nach dem Spiel und auch Bochums Schlussmann Andreas Luthe findet die Gegentore “wieder total kurios“. Die Stimmen zum Spiel.

Christoph Kramer: Wir hatten ein absolut gutes Team auf dem Platz gehabt, das Verletzungspech soll keine Ausrede sein. Wir hatten uns viel vorgenommen, haben aber nicht das richtige Mittel gefunden, um die Abwehr von Dynamo Dresden zu knacken. Bei unseren Chancen, die wir hatten, war Pech und Unvermögen dabei. Zu den Gegentoren kann ich nichts sagen - da hat irgendwas nicht gestimmt. Wir gucken nicht nach unten und nicht nach oben, sondern beschäftigen uns immer nur mit der nächsten Partie. Wir müssen unsere Spiele gewinnen.

Christoph Dabrowski: Es ist eine enttäuschende Niederlagen. Nach zehn Minuten bekommen wir den ersten Nackenschlag, von dem wir uns erst mal erholen mussten. Aber wir müssen trotzdem dann das eine oder andere Tor machen in der ersten Halbzeit; die Chancen dafür waren da. Es war sicherlich nicht einfach für uns heute nach so einer 2:6-Klatsche in Fürth. Direkt nach der Pause kommt dann die nächste Keule und dann dann wurde es für uns natürlich sehr schwer, weil das Ergebnis den Dresdenern unheimlich in die Karten gespielt hat. Das Aufbäumen durch einen Anschlusstreffer ist uns nicht gelungen. Wir müssen an unserer Stabilität arbeiten, wir kriegen Woche für Woche zu einfache Tore. Es ist dann schwierig, immer der Musik hinterher zu rennen. Wenn man es nicht schafft, zu Null zu spielen, kannst du vorne dagegen gar nicht anspielen.

Andreas Luthe: Ich glaube, dass wir das trotzt der ganzen Ausfälle gut gespielt haben. Dresden hat es aber einfach clever gespielt: Sie standen kompakt, haben gut umgeschaltet und ihre Chancen genutzt. Die Tore fallen wieder total kurios. Das zieht sich durch die Saison, wie ein Roter Faden. Ich kann nicht mal sagen, wie sie entstanden sind, plötzlich tauchten zwei Mal Dynamo-Spieler frei vor mir auf. Wir haben uns einige Chancen rausgespielt, und dass wir dann das Tor nicht machen, ist ärgerlich. So kann man natürlich kein Spiel gewinnen. Wir waren alle Willens, heute zu gewinnen, wir hatten heute einfach nicht das Glück im Abschluss. Ich kenne die Tabelle gar nicht. Wenn es eng wir nach unten, dann gucke ich mal.

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Filip Trojan (Dynamo- und Ex-Spieler VfL Bochum): Wir haben sehr gut verteidigt und vorne das Glück gehabt, dass wir aus zwei Chancen, zwei Tore machen. Natürlich hatten wir auch Glück, dass der Bochumer Stürmer das Tor nicht getroffen, und unser Torwart so gut gehalten hat. Wir sind froh, dass wir jetzt 32 Punkte haben. Wenn wir jetzt noch ein paar Punkte holen, freut sich ganz Dresden.

Jens Todt (Vorstand Sport des VfL Bochum): Wir hatten trotz der vielen Ausfälle eine gute Mannschaft auf dem Platz. Zwei katastrophale Abwehrfehler haben uns auf die Verliererstraße gebraucht. Gegen solche Fehler kann man nicht gegen anspielen.

Andreas Bergmann (Trainer VfL Bochum): Wir haben eine schlimme und böse Woche hinter uns. Bei allem Verständnis für die Probleme, die wir hatten, haben wir es leider nicht geschafft, die richtige Mischung auf den Platz zu bekommen. Wir hätten nicht verlieren müssen und haben durch zwei unglaubliche Stellungsfehler und fehlerhaftes Verhalten wieder zwei Geschenke verteilt. Dresden hat heute seine wenigen Chancen genutzt, wir unsere vielen nicht. Für uns geht eine schwarze Woche zu Ende.

Kevin Freiberger (Debütant VfL Bochum): Mein Debüt im VfL-Trikot sehe ich mit gemischten Gefühlen: Es war super, das erste Mal vor so einer großen Kulisse zu spielen, aber über die Niederlage bin ich natürlich trotzdem sehr enttäuscht. Wir haben die viele Druckphasen im Spiel nicht konsequent genutzt. Die zweite Mannschaft ist meine Zuhause und da muss ich jetzt wieder meine Leistung bringen. (aufgezeichnet von David Nienhaus)