Bochum. . Es wird allmählich ungemütlich für den VfL Bochum. Der deftigen 2:6-Schlappe in Fürth folgte - mit einer allerdings erheblich dezimierten Mannschaft - eine 0:2-Niederlage im eigenen Haus gegen Dynamo Dresden.

Es wird allmählich ungemütlich für den VfL Bochum. Der deftigen 2:6-Schlappe in Fürth folgte - mit einer allerdings erheblich dezimierten Mannschaft - eine 0:2-Niederlage im eigenen Haus gegen Dynamo Dresden. Damit zogen die Sachsen in der Tabelle am VfL vorbei. Der heimliche Bochumer Weihnachtstraum von Rang fünf oder sechs ist spätestens jetzt unerfüllbar geworden, vielmehr muss man noch einmal nach unten schauen.

Der Freitag begann für VfL-Trainer Andreas Bergmann mit weiteren Hiobsbotschaften. Über Nacht hatte sich Giovanni Federico einen Magen-/Darm-Virus eingefangen, und Kevin Vogt stand wegen Adduktorenproblemen, so hieß es, nicht zur Verfügung. Damit rutschten endgültig auch die U23-Akteure Christian Mengert und Kevin Freiberger ins Aufgebot, und auf dem Platz standen zahlreiche Spieler, die sich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte befanden.

Dass die Dresdener dennoch nicht pressten und aufs Tempo drückten, kam dem VfL eigentlich entgegen.

Ausgerechnet Dedic trifft für Dresden

Wäre da nicht die 11. Minute gewesen. Beide Innenverteidiger waren rausgerückt, Matias Concha, zum ersten Mal seit dem 6. Dezember 2010 in einer Profipartie am Ball, spekulierte auf Abseits und ließ die Mitte offen - der für einen Moment verdutzte Zlatko Dedic hatte keine Mühe, sein zehntes Saisontor zu erzielen. Ausgerechnet Dedic, die Bochumer Leihgabe. „Er soll ruhig Tore schießen“, hatte VfL-Sportvorstand Jens Todt kürzlich gesagt, und hinzugefügt: „Nur gegen uns nicht.“

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Obwohl die Gastgeber nun nicht gerade einen Sturmwirbel entfachten, wäre es ein Leichtes gewesen, das Missgeschick auszubügeln. Die Dresdener Defensive wirkte keineswegs ganz wach, eher unkonzentriert und überhaupt nicht zupackend. Es hätte der Tag des georgischen Knipsers Nika Gelashvili werden können, nein müssen, wenn er denn geknipst hätte. Aber innerhalb von acht Minuten ließ der Stürmer drei hundertprozentige Chancen aus. Erst legte er sich den Ball zu weit vor und segelte dann über den liegenden Dynamo-Schlussmann Benjamin Kirsten, dann scheiterte er nach Takashi Inuis Vorarbeit freistehend an Kirsten, und schließlich köpfte er, als Daniel Ginczek geflankt hatte, ebenso unbedrängt neben das Tor der Gäste. Dynamo ging, ohne sich sonderlich angestrengt zu haben, mit einer Führung in die Pause.

Bochums Abwehr mit vielen Fehlern

Der nächste, wie eine Kopie des ersten wirkende Patzer der Bochumer Defensive ließ nicht lange auf sich warten. Beide Innenverteidiger rückten einmal mehr heraus, diesmal blieb Björn Kopplin stehen - und Pavel Fort hatte, ähnlich wie Dedic zuvor, alle Zeit der Welt, VfL-Torhüter Andreas Luthe zu umkurven und zum 2:0 für Dresden einzuschieben. Bergmanns Bemühungen, das Offensivspiel seiner Mannschaft zu forcieren in allen Ehren, aber vielleicht sollte man gelegentlich auch mal etwas für die defensive Struktur tun. Marcel Maltritz und Jonas Acquistapace machten jedenfalls auch in etlichen anderen Szenen den Eindruck, als hätten sie sich erst eine halbe Stunde vor dem Anpfiff kennengelernt.

Doch noch einmal bekamen die Bochumer die Chance zu verkürzen. Aber auch diesmal hatte Kirsten keine Mühe sein Tor sauber zu halten, als Gelashvili zum vierten Mal erfolglos versuchte ihn zu überwinden.

Dann kam das, was zu erwarten war, die ersten Wechsel nämlich der noch nicht ganz Fitten. Ginczek ging und ermöglichte die Zweitliga-Premiere von Kevin Freiberger, auch für Concha war Schluss, ihn ersetzte Denis Berger. Dynamo hatte nun keine Mühe mehr die Partie zu kontrollieren, auch wenn sich, ja, Gelashvili, noch einmal die Chance eröffnete, seinen zweiten Treffer in Deutschland zu landen. Aber es haute einfach nicht hin an diesem Abend.

Dabrowskis Vertrag verlängert sich um ein Jahr

Kapitän Christoph Dabrowski absolvierte gegen Dresden sein 24. Pflichtspiel in dieser Saison. Damit verlängert sich sein Vertrag um ein Jahr bis zum Juni 2013. Der 33-Jährige spielt seit Sommer 2006 beim VfL Bochum und hat bisher 119 Erstliga- und 50 Zweitliga-Einsätze für den VfL absolviert.