Bochum. Vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Freitag weiß VfL-Trainer Andreas Bergmann noch nicht, wer wie lange wird spielen können. Christoph Dabrowski, Mimoun Azaouagh, Jonas Acquistapace, Matias Concha, Daniel Ginczek und Giovanni Federico sind noch nicht gesund.

Es war ein Satz, der nicht viel Aufsehen erregte und dennoch die komplette Enttäuschung beinhaltete, mit der Andreas Bergmann derzeit fertig werden muss. „Das hat Konsequenzen für uns“, sagte der VfL-Trainer am Mittwoch und guckte für seine Verhältnisse ziemlich unfroh noch einmal zurück auf den vergangenen Samstag mit dem Saisonaus für Mirkan Aydin und Michael Delura.

Dieser vermaledeite Samstag sollte für etwas ganz anderes stehen - für Aufbruch, Selbstbewusstsein, Weiterentwicklung. Mit Delura und Aydin außen, Giovanni Federico zentral und davor Nika Gelashvili und Takashi Inui wollte Bergmann vor dem letzten Saisondrittel richtig angreifen, auch endlich die Spitzenteams attackieren und damit schon einmal Appetit machen auf die kommende Saison. Mit Delura schien man einen Fang der Extraklasse gemacht zu haben, die Qualitäten des einstigen Schalkers hoben das Team in puncto Dynamik und Kompaktheit auf ein anderes Niveau. Er war im Gedankenspiel der VfL-Verantwortlichen ein Glücksfall und so etwas wie das fehlende Puzzleteil.

Dabrowski und Azaouagh melden sich im Mannschaftstraining zurück

Das ist vorbei, Bergmann muss jetzt tapfer sein, den Mangel verwalten und kleinere Brötchen backen ohne dabei kleinlaut zu wirken. Deshalb sagte er vor dem Freitagspiel gegen Dynamo Dresden: „Wir werden trotzdem eine anständige Mannschaft auf den Platz stellen, eine, die gewinnen will - bei all’ den Problemen, die wir haben.“ Wie groß diese Probleme sind, wird deutlich, wenn die Namen Matias Concha und Daniel Ginczek fallen. Ginczek kann inzwischen nach mehrwöchiger Verletzungspause wieder mittrainieren und gilt dennoch bereits jetzt, ebenso wie Concha, für den Freitag als eine Option. Was sich schnell wieder ändern kann, denn Concha ist nicht ganz gesund - wie übrigens auch Jonas Acquistapace. Und Giovanni Federico muss derzeit wegen seiner Rückenprobleme geschont werden. Als wäre es nicht genug, dass Delura, Aydin, Bönig, Fabian, Gündüz, Toski und Freier (beide gesperrt) komplett fehlen.

Dass sich Christoph Dabrowski und Mimoun Azaouagh im Mannschaftstraining zurückgemeldet haben, ist eine positive Nachricht, aber das Problem am Freitag dürfte vor allem in der eingeschränkten Belastbarkeit der zur Verfügung stehenden Spieler liegen. Selbst wenn Dabrowski, Azaouagh, Concha, Ginczek, Acquistapace und Federico grünes Licht geben - wie lange halten sie denn durch? Und Lukas Sinkiewicz, so Bergmann, brauche er auf der Reservebank, „um in den letzten 20,25 Minuten reagieren zu können“. Noch einer also, der nicht für 90 Minuten in Frage kommt.

Japan verlor mit Inui 0:1 gegen Usbekistan

Und wer weiß schon, in welcher Verfassung die reisenden fünf Auswahlspieler zurückkehren werden am heutigen Donnerstag? Takashi Inui immerhin scheint sein dreißigminütiges Comeback in der japanischen Nationalmannschaft unverletzt überstanden zu haben. Dass gegen Usbekistan mit 0:1 verloren wurde, ist da zweitrangig.

Die Nachwuchsspieler, die zurzeit den Trainingsplatz auffüllen und zu denen sich gestern auch noch A-Junior Onur Bulut gesellte, kommen nicht generell als Alternativen in Betracht. Mit Ausnahme von Kevin Freiberger und Christian Mengert. Sie könnten allerdings „in den Fokus geraten“, sagte Bergmann.