Bochum. . Sportlich steckt der VfL Bochum in einer ausgesprochen schwierigen Situation und auch finanziell ist der Klub nicht auf Rosen gebettet. Die Kollegen von RevierSport haben bei Finanzvorstand Ansgar Schwenken nachgefgragt.

Finanzvorstand Ansgar Schwenken, VfL-Fans machen sich in den Foren Sorgen, ob dem dem VfL sogar die Insolvenz droht. Wie Pleite ist der Klub wirklich?

Ansgar Schwenken: Da wir uns nach der momentanen sportlichen Situation auf ein weiteres Jahr in der 2. Liga einstellen müssen, müssen wir natürlich sehr sorgsam mit unseren Finanzen umgehen. Und wir machen auch keinen Hehl daraus, dass wir unseren Etat für die kommende Spielzeit weiter senken werden. Alles andere ist allerdings ein Märchen aus 1.001 Nacht. Wir kommen unseren finanziellen Verpflichtungen nach und es gibt keinerlei Befürchtungen, dass wir die Lizenz für die kommende Spielzeit nicht erhalten. Aber das schlimmste Szenario, wie oben erwähnt, nehme ich überhaupt nicht in den Mund.

Aber warum hat der VfL Matthias Ostrzolek und Chong Tese verkauft?

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Schwenken: Aus rein sportlichen Gründen, denn wir waren in keiner Zwangssituation, Spieler abgeben zu müssen. Matthias Ostrzolek spielte in den Planungen unseres Trainers keine Rolle mehr und war ein Spieler, der zuletzt nur auf der Bank gesessen hat. Chong Tese wollte seinen Vertrag in Bochum nicht mehr verlängern und wäre im Sommer ablösefrei gewesen. Und ihn haben wir schließlich gleich ersetzt.

Ankaraspor ist dem VfL derzeit 900.000 Euro schuldig. Das ist doch Kohle, die dem VfL in der laufenden Spielzeit fehlt?

Schwenken: Ja, aber genau dieses finanzielle Loch haben wir durch die jetzigen Transfers gänzlich geschlossen, ohne unsere Mannschaft dadurch zu schwächen. Im Gegenteil, wenn Niko Gelashvili die von unserern Scouts gewonnenen Eindrücke bestätigt, haben wir uns sogar verstärkt. Aber, um es noch einmal zu verdeutlichen: Der VfL wird auch in der nächsten Saison mit Lizenz in der 2. Liga spielen.