Belek. . Zehn Einheiten und zwei Testspiele absolvierten die Profis des VfL im Trainingslager in Belek, heute kehren sie zurück, ehe am Sonntag (15 Uhr, rewirpower-Stadion) die „Generalprobe“ gegen den FSV Frankfurt ansteht. Zeit, eine Bilanz zu ziehen.

Am Freitag kehren die Profis des VfL Bochum nach zehn Einheiten und zwei Testspiele aus Belek zurück. Eine Bilanz:

Stimmung

Zwei schwere Verletzungen in den Testspielen sowie die vorzeitige Abreise von Oguzhan Kefkir (familiäre Gründe) drückten auf die Stimmung. Patrick Fabian, der gestern in Dortmund operiert wurde, zog sich einen Kreuzbandriss zu, Daniel Ginczek erlitt einen Innenband-Teilabriss im rechten Knie. Vier bis sechs Wochen wird der Stürmer ausfallen. „Die Verletzungen tun weh“, sagt Sportvorstand Jens Todt, zumal sich daheim bereits Nachwuchsstürmer Selim Gündüz, ab kommender Saison VfL-Profi, einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

Training

Die Bedingungen im und um das - für viele etwas zu groß geratene - Fünf-Sterne-Hotel waren „top“, so Todt und Trainer Andreas Bergmann, daran änderte auch das meist regnerische Wetter nichts. Bergmann legte in den intensiven, „richtig guten“ Einheiten den Schwerpunkt auf die Arbeit gegen den Ball. „Wir haben viele gute Spieler, die sehr offensiv ausgerichtet sind. Wir müssen früh attackieren, verschieben, eine gute Balleroberung haben, Pressingsituationen schaffen, um stabiler, kompakter zu werden. Hier hat die Mannschaft den größten Schritt nach vorne gemacht.“ Die noch fehlende „Spritzigkeit“ soll bis zum Auftakt gegen Rostock am 5. Februar zurückkehren.

Testspiele

1:2 gegen Aachen, 1:2 gegen die „bärenstarken“ (Todt) Russen von Rubin Kasan. Anders als die Ergebnisse stimmten Engagement und Leistung, vor allem in der Defensivarbeit gegen Kasan. „Das waren richtig gute Tests, als Mannschaft sind wir einen großen Schritt weiter als vor ein paar Monaten“, sagt Todt. Nur: Krasse individuelle Fehler, wie gegen Kasan, „bringen uns zu oft um den Lohn“, so Bergmann. Und im Abschluss „lassen wir zu viel liegen“.

Kader und Alternativen

Andreas Johansson wechselte zum IFK Norrköping, Enes Uzun spielt vorerst beim VfL II, Neuzugänge gibt es nicht. Ohne die verletzten Fabian und Ginczek bleiben 20 Feldspieler. Inklusive Philipp Bönig, der gestern erstmals beim Trainingsspiel mitmachte, und Matias Concha, der alle Einheiten absolvierte, aber bei den Testspielen noch zuschaute. Und inklusive Denis Berger und Kefkir, die sportlich keine Rolle spielen. Lukas Sinkiewicz, der laut Bergmann in der Rückrunde „ein wichtiger Spieler werden kann“, ist noch nicht so weit - viel passieren darf jetzt nicht mehr.

Dagegen haben die lange fehlenden Mimoun Azaouagh, Kevin Vogt und Slawo Freier große Fortschritte gemacht, auch wenn sie „noch nicht bei 100 Prozent sind“. Vogt kämpft in der bevorzugten Raute mit Christoph Kramer, der knapp die Nase vorn haben dürfte, um seinen Platz als Sechser, Azaouagh („Er wird immer präsenter“) könnte schon gegen Rostock auf der rechten Mittelfeldseite beginnen - mit Freier als Backup auf der Bank. Als zweite, etwas hängende Spitze hat der Trainer (schon vor Ginczeks Ausfall) Takashi Inui getestet - und für gut befunden. „Da kann er alle seine Qualitäten ausspielen: sein eins gegen eins, sein Auge, seinen Risikopass“. Neben ihm bot sich Chong Tese, der sich sichtbar reinkniete, vor dem ebenfalls verbesserten Mirkan Aydin an. Der „gesetzte“ Giovanni Federico überzeugte als Zehner, Christoph Dabrowski als Kämpfer und Kapitän auf links.

Auf den Außenpositionen der jungen Viererkette freut sich Bergmann über lang ersehnte Alternativen: Für Björn Kopplin, der weiter aufsteigende Form zeigt, steht der flexibel einsetzbare Freier bereit, für Faton Toski der verbesserte Matthias Ostrzolek. Innen hat sich der Isländer Holmar Eyjolfsson (21) „positiv entwickelt“. Gegen Rostock gibt er neben Acquistapace (22) wohl sein Startelf-Debüt, Maltritz ist gesperrt.

Vertragsgespräche

Anfragen anderer Klubs liegen nicht vor. Dagegen ist Todt nach „positiven“ Gesprächen mit Acquistapace und Federico „sehr optimistisch“: Acquistapace dürfte bald seinen ersten Profivertrag unterschreiben (zwei Jahre ab Sommer 2012), Federico seinen Kontrakt „um ein Jahr“ verlängern.