Belek/Türkei. . Die erste Halbserie ist mehr oder weniger vorbeigerauscht an Mimoun Azaouagh. Jetzt ist der Mittelfeldspieler des VfL Bochum wieder belastbar und freut sich, wenn er am Ende eines langen Trainingstages erschöpft in die Kissen fällt.
„Schlapp“ fühle er sich, gesteht Mimoun Azaouagh zwischen zwei Trainingseinheiten in Belek. „Das mag blöd klingen, aber das ist ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass ich gut gearbeitet habe.“
Der 29-Jährige will sich zurückmelden in der Rückrunde. Selbstbewusst genug ist er: „Ich bin diszipliniert, ehrgeizig, werde weiter Gas geben, mich anbieten“, sagt Azaouagh. „Wichtig ist, dass ich die Vorbereitung komplett absolviere, dass ich gesund bleibe. Dann kann ich der Mannschaft weiterhelfen.“
2011 lief für den offensiven Techniker bestens an nach dem Comeback nach seiner Begnadigung, doch Mitte April rissen die Bänder im Sprunggelenk. „Ich war ungeduldig“, räumt Azaouagh nun ein, dass er in der Relegation gegen Mönchengladbach „zu früh“ zurückkehrte. Ebenso wie nach dem schleppenden Heilungsverlauf in der Hinrunde dieser Saison, gegen Paderborn, Ingolstadt, Duisburg. Es gab erneut Rückschläge, fünf Mal nur kam er zum Einsatz bisher. Zu selten, um sich für einen neuen Vertrag - Azaouaghs Kontrakt läuft im Sommer aus - zu empfehlen. „Er trainiert gut und griffig, ist aber noch nicht bei 100 Prozent“, sagt Sportvorstand Jens Todt, was auch im Testspiel gegen Aachen zu sehen war. Für Azaouagh gilt, als einer der Spieler, die „lange verletzt waren“, umso mehr, was Todt grundsätzlich für alle ausgelobt hat: „Jeder kann sich empfehlen, keiner ist abgeschrieben. Für Aza ist es nun wichtig, dass er durchgängig ohne Beschwerden dabei sein kann.“
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So sieht es auch Azaouagh selbst, der sich in Belek mit Giovanni Federico, für den Todts Ansage natürlich auch gilt, ein Zimmer teilt. Viel Schlaf benötigt er zwischen und nach den intensiven Einheiten, sagt er, zudem betet der praktizierende Moslem fünf Mal am Tag, auch die Moschee in Belek hat er bereits aufgesucht. Azaouagh, einst ein nicht nur auf dem Platz mitunter unberechenbarer Heißsporn, wirkt gereift und gibt sich in punkto Zukunft entspannt: „Wenn die Leistung stimmt, wird sich alles regeln. Ich fühle mich noch jung und fit genug, um mindestens drei Jahre als Profi spielen zu können.“