Belek. . Nach einem langen Durchhänger will sich Björn Kopplin empfehlen für einen neuen Vertrag. Dafür arbeitet der Außenverteidiger des VfL Bochum im Trainingslager in der Türkei.

Regeneration ist angesagt am Montagnachmittag nach der Trainingseinheit am Morgen, die Sonne scheint bei T-Shirt-Temperaturen um 15 Grad. Einige Spieler trotten zum Strand, andere fahren ins nahe gelegene Antalya - und manche „nutzen“ die Zeit, um sich nach fünf Einheiten und dem Testspiel gegen Aachen am Vortag im Luxushotel „Cornelia Diamond“ einfach nur auszuruhen.

Wie Björn Kopplin, der beim 1:2 gegen die Alemannia neben Giovanni Federico und Torwart Michael Esser zu den drei Spielern gehörte, die 90 Minuten ran mussten. Die „Play Station“ von Zimmerkollege Christoph Kramer lockt schon, als Kopplin von der Massagebank kommt und in der Lobby Platz nimmt zum Interview. Der Hüftbeuger bereitet ihm ein wenig Sorgen, „tut halt weh“, sagt der gerade erst 23 Jahre jung gewordene Außenverteidiger - halb so wild, an eine Trainingspause verschwendet er keinen Gedanken. Und auch noch nicht sonderlich viele an einen neuen Vertrag: „Wenn man spielt, ist man immer glücklich“, sagt Kopplin, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft, dazu nur.

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Und gespielt hat er ja fast immer, 49 Mal in der 2. Liga, seit er vor anderthalb Jahren vom FC Bayern München II aus der 3. in die 2. Liga gewechselt ist. Als einziger Bochumer hat er bis zum Relegations-Rückspiel gegen Gladbach (Gelb-Sperre) in der vergangenen Saison alle Spiele bestritten, mitunter auch auf der ungewohnten linken Seite - diese Flexibilität, sagt der Rechtsfuß selbst, sei eine seiner größten Stärken. Und insgesamt sei er „zufrieden“ mit seiner Zeit beim VfL - wobei er nicht verschweigt, dass er in der Hinrunde dieser Saison in ein tiefes Leistungsloch gefallen ist, aus dem er sich erst am Ende des Jahres wieder etwas befreien konnte.

Freunde und Familie unterstützen Kopplin

„Ich habe noch mehr trainiert, um Sicherheit zurück zu bekommen“, sagt er über seine bisher schwierigste Phase als Fußballer. Freunde und Familie unterstützten ihn auch mental, etwas Glück kam hinzu: Gegen Paderborn, zum Debüt des neuen Trainers Andreas Bergmann, und Duisburg zählte er nicht zur Startelf, doch vor dem folgenden Spiel in Ingolstadt verletzte sich Marcel Maltritz. Andreas Johansson rückte nach innen, Kopplin kehrte beim 5:3-Sieg zurück - und blieb im Team. Auch mangels Alternativen, weil der mittlerweile genesene Slawo Freier verletzt ausfiel. Und mit langsam steigender Formkurve - zum Jahresabschluss beim FSV Frankfurt erzielte Kopplin sogar sein erstes Tor als Profi. „Das gibt mir zusätzlich Selbstvertrauen“, sagt der gebürtige Berliner, der weiter „hart“ an sich arbeiten will.

In fast jeder Beziehung. Schnell ist er, durchaus begabt, mitunter aber wirkt Kopplin auf dem Platz nicht konzentriert genug, leistet sich zu viele Fehler, seine Flanken kommen selten an. Ausbaufähig, sagt er selbst, der sich eine Zukunft in Bochum gut vorstellen kann. Was auch Jens Todt so sieht: „Björn hat sich aus einem - leider sehr langen - Tief herausgekämpft und stabilisiert“, sagt der Sportvorstand. „Er ist ein interessanter Spieler für uns.“ Vertragsgespräche hat es noch nicht gegeben, aber alles deutet darauf hin, dass der VfL Kopplin ein neues Angebot vorlegen wird.

Im März könnte es soweit sein, bis dahin will Kopplin sich weiter empfehlen: „Ich habe“, sagt er, „noch viel Steigerungspotenzial.“