Belek. Trainer Andreas Bergmann und Sportvorstand Jens Todt vom VfL Bochum sind zufrieden mit den Bedingungen im Trainingslager in Belek. Seit Freitagabend bat Bergmann seine Mannschaft zu drei Trainingseinheiten. Am Sonntag trifft der VfL auf Alemannia Aachen.
Lediglich ein paar Grad und Sonnenschein fehlen zum ganz großen Trainingslager-Glück des VfL Bochum: "Gut, einfach gut" nennt Trainer Andreas Bergmann die Bedingungen, vom Trainingsplatz übers Essen bis zur Unterkunft im futuristisch anmutenden Fünf-Sterne-Hotelkomplex "Cornelia Diamond" an der türkischen Riviera.
Noch am Freitagabend, kurz nach der Ankunft, bat Bergmann seine 26 Spieler zur ersten Einheit, am Samstagmorgen folgte Teil zwei bei rund 10 Grad und weitgehend bedecktem Himmel, aber ohne Regen. "Alle ziehen richtig gut mit", war der Trainer fürs Erste zufrieden, ehe am Nachmittag die dritte, erneut "intensive" Einheit anstand.
Eins gegen eins, zwei gegen zwei, entschlossener Abschluss - Bergmann und sein Co-Trainer Karsten Neitzel brüllten immer wieder dazwischen, wenn irgendeiner zauderte: "Mach das Tor, Du!" hörten dann die rund 20 mitgereisten Fans, die sich auf der kleinen Tribüne am Trainingsplatz morgens eingefunden hatten.
Philipp Bönig macht Fortschritte
Fortschritte, sagt er selbst, macht Philipp Bönig, der aber nach monatelanger Verletzungspause nach dem Aufwärmen noch individuell arbeiten muss: "Die letzten Wochen liefen echt gut, ich bin unheimlich froh, dass ich mit den Jungs hier sein kann", sagt der 31-Jährige. "Aber ich brauche noch Zeit, um Kraft aufzubauen." Mittendrin im Mannschaftstraining ist dagegen wieder Lukas Sinkiewicz: "Bisher läuft es gut, ich habe keine Probleme", sagte der im Dezember operierte Innenverteidiger.
Im Testspiel gegen Aachen am Sonntag (14 Uhr deutscher Zeit) in Side könnte er schon auf ein paar Minuten Einsatzzeit kommen. Nach dem 0:5 in Mainz, das die Trainer am Nachmittag mit der Mannschaft analysierten, hofft man auf eine Steigerung gegen Funkels Alemannia, die bereits seit fast einer Woche in Side ist und zwei Testspiele gewann (3:1 gegen Aue, 1:0 gegen Wacker Innsbruck). Allerdings hat Bergmann auch Sonntagvormittag noch eine Trainingseinheit angesetzt: "Wir werden sicher nicht voll erholt da reingehen", sagt der Coach, der wieder möglichst vielen Spielern Einsatzzeit geben will. Zugucken muss neben Bönig aber definitiv Leon Goretzka. Der 16-Jährige ist als B-Jugendlicher noch nicht spielberechtigt bei den Profis. Im Training deutete er mit einigen starken Szenen bereits sein Potenzial an, auch wenn er im Zweikampf körperlich naturgemäß nicht immer gegen "unsere erfahrenen Hirsche", wie Sportvorstand Jens Todt schmunzelnd sagte, mithalten kann.
41 Personen starker VfL-Tross
Ausruhen können sich die Spieler im Quartier bestens. Der Platz ist fußläufig nur zwei Minuten von der großzügigen Lobby entfernt, das von zahlreichen Russen gebuchte 560-Betten-Hotel - der 41 Personen starke VfL-Tross hat einen Bereich in der 6. Etage für sich - besticht durch eine luxuriöse Ausstattung, Größe (200 000 qm mit 27-Loch-Golfanlage, 10 Tennisplätze, Hallenbad, Saunen, Einkaufscenter und, und, und), Rund-um-die-Uhr-Service, Blick aufs Meer sogar im Speisesaal und eine schier unfassbare Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten am Buffet; morgens, mittags, abends. Und dennoch sind die Kosten für den VfL weit geringer als etwa bei einem Trainingslager in Spanien. Entsprechend zufrieden ist Jens Todt mit dem Gesamtpaket: "Die Bedingungen sind hier sehr gut."