Bochum. Der FC St. Pauli denkt darüber nach, Bochums Torwart Philipp Heerwagen, derzeit nur die Nummer drei beim Zweitligisten, für ein halbes Jahr auszuleihen.

Mitte September 2010, vor 16 Monaten also, hat Philipp Heerwagen sein bislang letztes Pflichtspiel für den VfL Bochum absolviert. Damals stand der 28-Jährige bei der 1:3-Niederlage in Oberhausen zwischen den Pfosten. Nun schlüpft er vielleicht - für ein paar Monate - ins Trikot des Zweitliga-Konkurrenten FC St. Pauli.

St.-Paulis-Stammtorhüter verletzt

Die Hamburger „Morgenpost“ machte am Donnerstag das Interesse der Paulianer öffentlich. Beim VfL hielt man sich lieber bedeckt, weil das wichtigste Gremium der Hamburger, der Aufsichtsrat, die Ausleihe bis zum Saisonende noch nicht genehmigt hatte. Heerwagen, der inzwischen nur noch die Nummer drei im Bochumer Aufgebot ist, hatte lange auf ein derartiges Angebot mit Perspektive gewartet.

Weil St. Paulis Stammtorwart Philipp Tschauner wegen einer Schultereckgelenk-Sprengung noch monatelang ausfallen wird, rechnet sich der gebürtige Bayer wohl eine Chance aus, den Zweikampf mit Benedikt Pliquett zu gewinnen und als Nummer eins eines Zweitliga-Topteams wieder in den Fokus der Szene zu rücken. Heerwagens Vertrag mit dem VfL Bochum läuft noch bis 2013.

Auf Nachricht wartet man beim Vfl auch aus Schweden und Österreich. Offenbar ist der neue Trainer des SV Kapfenberg, Thomas von Heesen, nicht gerade Feuer und Flamme für die angedachte Ausleihe von VfL-Verteidiger Patrick Fabian. Der österreichische Abstiegskandidat benötigt schließlich ein mittelschweres Wunder, um den Absturz in die Zweite Liga noch zu vermeiden. Und Fabian ist bislang über den Status der Alternative in Bochum nicht hinausgekommen, verfügt zudem nach seinem Kreuzbandriss derzeit nicht über Wettkampfpraxis. Gut möglich, dass sich dieses Geschäft nicht realisieren lässt.

Johansson lässt sich Zeit

Hat Fabian seine grundsätzliche Bereitschaft, in Österreich Spielpraxis zu sammeln, bereits bekundet, lässt sich Andreas Johansson offenkundig Zeit, den skandinavischen Markt zu sondieren. Das Angebot des IFK Norrköping an den Mittelfeld-Spieler steht, aber vielleicht gibt es weitere Interessenten. Noch steht das Transferfenster ja weit offen.

Derweil wird in Bochum, so Trainer Andreas Bergmann, mit „höchster Intensität“ trainiert. Bergmann will die „Mentalität für ein gutes Pressing schaffen“, das ist schweißtreibend. Der erste Test im neuen Jahr rückt näher, am Samstag (11 Uhr) tritt der Wuppertaler SV, für den Bergmann einst auch die Schuhe schnürte, auf dem Leichtathletikplatz an. Nicht spielen werden dann der angeschlagene Matthias Ostrzolek, Lukas Sinkiewicz, Matias Concha, Philipp Bönig und Selim Gündüz (Kreuzbandriss). Testspieler Jose Varela soll mindestens eine Halbzeit lang zeigen können, was in ihm steckt, bevor er wieder nach Uruguay verschwindet.