Bochum. Der VfL Bochum wird personell noch abspecken in dieser Transferzeit, denn der Kader ist zu umfangreich. Und der japanische Linksverteidiger Yutaka Yoshida wird nicht kommen, er hat bei Shimizu S-Pulse unterschrieben.

Es herrschte ein reges Treiben auf dem Trainingsplatz des VfL Bochum, nachdem Andreas Bergmann am Freitag zur ersten Einheit des Jahres gebeten hatte. Inklusive der beiden Gastspieler Felix Bastians und Jose Varela tummelten sich 30 Spieler auf dem tiefen Rasen, während sich nebenan Lukas Sinkiewicz und Philipp Bönig noch mit einem Lauf begnügen mussten.

Würde der VfL über größere finanzielle Mittel verfügen, wäre vermutlich sogar noch ein Spieler dazu gekommen. Aber Yutaka Yoshida (21), der japanische Linksverteidiger, ist nicht mehr zu haben. Das Kapitel ist beendet. Yoshida, der mit Ventforet Kofu abgestiegen war, bleibt - erstklassig - in Japan und spielt künftig für Shimizu S-Pulse. „Er wäre eine interessante Option gewesen für den Fall, dass wir in der Winterpause hätten handeln können und wollen“, sagte Sportvorstand Jens Todt und schloss damit die Akte Yoshida.

Noch zwei Wochen bis zur Abfahrt ins Trainingslager

Zu Beginn des Jahres muss der VfL Bochum nicht zulegen, sondern erst einmal abspecken. Die kommenden zwei Wochen vor der Abfahrt ins türkische Trainingslager sind sozusagen eine Zeit der Auslese. Gefragt, ob er denn alle Spieler mitnehmen werde nach Side, antwortete Bergmann: „Das werde ich nicht tun.“ Todt wurde konkret und sprach von 25 Spielern, die man mitzunehmen gedenke. Weil Andreas Bergmann auch Junior Leon Goretzka, der gerade mit der U17 des DFB in Spanien weilt, „gerne“ dabei hätte, wenn es „keine schulischen Nachteile gibt“, wird die Luft für einige andere Spieler dünn.

Andererseits bleibt abzuwarten, wie vor allem Matias Concha und Philipp Bönig die Belastungen der nächsten Tage wegstecken. Denn die Trainingsintensität wird hoch sein, am Samstag, Montag, Dienstag und Donnerstag sind jeweils zwei Einheiten angesetzt. Auch für Mimoun Azaouagh und Lukas Sinkiewicz wäre es, so der VfL-Trainer, „optimal, eine komplette Trainingswoche zu absolvieren“, bevor es in die Türkei geht.

Außerdem ist da ja noch die ungeklärte Zukunft von Andreas Johansson. Der Mittelfeld-Spieler selbst zeigt sich zwar weiterhin zugeknöpft und schweigt, aber der VfL, räumt Jens Todt ein, „steht mit einem schwedischen Verein in Kontakt“, allerdings müsse sich Johansson „erst mit diesem Verein (IFK Norrköping, die Red.) einigen“, dann erst seien die Klubs am Zuge.

Andreas Bergmann spricht indes auch noch von „ein, zwei anderen Kandidaten, die von sich aus Überlegungen anstellen“ würden, den VfL noch in diesem Winter zu verlassen, weil die Konkurrenz zu groß ist. Er wäre jedenfalls „nicht überrascht“, so Bergmann, sollten weitere Spieler gehen.

Kandidaten gibt es genug. Kommt beispielsweise Azaouagh wieder richtig auf die Füße, dürften es Spieler wie Denis Berger und Oguzhan Kefkir gar nicht mehr in den Kader schaffen. Und auch in der Innenverteidigung ist das Gedränge groß. Holmar Eyjolfsson und Patrick Fabian müssen sich dort im Normalfall, als Nummer vier und fünf, ganz hinten anstellen. Bei anderen Akteuren, die an Stellenwert eingebüßt haben nach dem Trainerwechsel, dürfte der Frust recht groß sein.