Bochum. Nach drei Pflichtspiel-Siegen verlor der VfL Bochum sein Heimspiel gegen Energie Cottbus mit 0:1. Mustafa Kucukovic, der einst für die Bochumer A-Jugend gespielt hatte, stoppte mit seinem Treffer die allmähliche Genesung seines Ex-Klubs.

Rückschlag für den VfL: Nach drei Pflichtspiel-Siegen unterlagen die Bochumer dem personell gebeutelten FC Energie Cottbus letztlich verdient mit 0:1. „Wir hatten uns viel vorgenommen, natürlich ist man da enttäuscht“, sagte Trainer Andreas Bergmann und brachte das Hauptmanko schnell auf den Punkt: „Uns fehlten heute die Lösungen, die Durchschlagskraft.“

Dabei setzte der Coach wie erwartet auf die Elf, die zuletzt drei wichtige Siege errungen, sich „einen kleinen Lauf aufgebaut“ hatte, wie Stürmer Daniel Ginczek meinte - abgesehen davon, dass Marcel Maltritz für den in München eingesprungenen Innenverteidiger Lukas Sinkiewicz auf seinen Stammplatz zurückkehrte.

VfL fehlte der Zug zum Tor

Doch anders als in München kamen die Bochumer nicht richtig ins Spiel. Zwar diktierten sie gegen die zunächst offensiv harmlosen Lausitzer die Partie. Nach der ersten guten Kombination über den ansonsten gewohnt schwachen Kopplin, Dabrowski, Tese und erneut Dabrowski scheiterte Takashi Inui an Verteidiger Schorch, der sich in den Schuss des Japaners warf (6.). Doch wer glaubte, der VfL arbeite sich nun Stück für Stück nach vorne, zum Abschluss, sah sich getäuscht. Es gab ordentliche spielerische Ansätze, wenn es über den in der ersten Halbzeit erneut guten Federico ging, doch es fehlte der Zug zum Tor, die Konsequenz. Der letzte Pass kam nicht an, die Aktionen verpufften spätestens am Strafraumrand.

Die Cottbusser setzten ohne etliche Stammkräfte - darunter Torjäger Rangelov - ganz auf ein geschicktes Verteidigen mit gelegentlichen Kontern. Und das Netz wurde immer engmaschiger, der VfL fand kaum noch Lücken - und wenn, dann verhaspelten oder verzauderten Tese, Ginczek und Co. Ein Schuss von Inui aus 18 Meterm übers Tor nach 41 Minuten, das war’s. Und schon das war zu wenig.

Claus-Dieter Wollitz, der Cottbuser Trainer, hatte offenbar erkannt, dass gegen diesen VfL selbst mit seiner „Not-Elf“ mehr drin ist. Nach der Pause trauten sich die Gäste mehr zu, die Fehler beim VfL häuften sich.

Tese nahm Schuld auf sich

Nachdem Torwart Luthe einen Kopfball von Schorch entschärft hatte (51.), hätte der VfL dennoch die Führung erzielen können. Doch der seltsam zaghafte Tese, dem kaum etwas gelingen wollte, fiel nach einer leichten, nicht elfmeterwürdigen Berührung von Roger im Strafraum um, statt zielstrebig abzuschließen - immerhin hatte er nach Federicos Pass in die Tiefe freie Bahn (64.). „Es ist meine Schuld, dass wir verloren haben“, sagte der Stürmer hinterher reumütig. „Wenn ich das Tor mache, gewinnen wir. Ich dachte, es gibt Elfmeter, aber ich muss vorher einfach schießen.“ Etwas Pech hatte der Nordkoreaner kurz darauf mit einem Kopfball, den der aufmerksame Energie-Torwart Thorsten Kirschbaum parierte (68.).

Aber das war auch schon wieder alles, was der VfL seinen treuen Anhängern vor der Ostkurve anzubieten hatte. Zielstrebiger agierte längst Cottbus, die Lücken in der VfL-Defensive wurden unverständlich groß. Erst hatte Energie noch Pech, als der allein gelassene Adlung nach klugem Rückpass vom agilen Ludwig nur den Pfosten traf (69.). Der nächste Konter aber saß: Ludwig setzte sich gegen den zögernden Luthe und den in dieser Szene etwas orientierungslosen Maltritz durch, legte zurück auf den eingewechselten Mustafa Kucukovic, der einst mal in der A-Jugend des VfL kickte. Niemand fühlte sich für ihn zuständig, und Kucukovic ließ sich die Chance aus 13 Metern nicht nehmen. 0:1 - mittlerweile verdient (77.). Zumal vom VfL keine Antwort mehr kam.