Der VfL Bochum will am Freitag im Zweitliga-Auswärtsspiel beim Karlsruher SC das Heft in die Hand nehmen. Trainer Andreas Bergmann wird bemüht sein, so wenig wie möglich zu verändern. Komplett einsatzfähig ist Faton Toski.
„Ich glaube, dass wir mit Überzeugung dort auftreten werden.“ Andreas Bergmann will auch nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt eine nach vorne spielende, offensiv ausgerichtete und mutige VfL-Elf sehen - zum Beispiel am Freitag in Karlsruhe (18 Uhr, live im DerWesten-Ticker).
Man hat sich entschieden in Bochum und ist mit dem Abschied von Friedhelm Funkel auf eine Vorwärtsstrategie umgeschwenkt. Lieber alle paar Wochen was auf die „Hufe“, wie Trainer Andreas Bergmann zu sagen pflegt, als Ängstlichkeit, Langeweile und Langatmigkeit - das ist jetzt die Maxime. Bergmann und Sportvorstand Jens Todt wollen einen neuen Stil schaffen und pflegen in Bochum. Aber das braucht Zeit. Oft ist in diesen Tagen von Entwicklung die Rede, davon, dass momentan noch die „Fehlerquote zu hoch“ sei und man noch „konsequenter und zielstrebiger werden“ müsse; und gleichzeitig mahnt das Tagesgeschäft Fußball schnelle Erfolge an. Denn es gibt etwas, das perspektivisch noch schlimmer ist als Ballgeschiebe: anhaltender Misserfolg.
Nur zwei Punkte trennen KSC und VfL
In Karlsruhe steht schon einiges auf dem Spiel. Da gastiert der Dreizehnte beim Sechzehnten, zwei Punkte nur trennen die beiden Teams voneinander. Ist der KSC erfolgreich, dann zieht er am VfL vorbei.
Dass diese Partie laut Tabelle eine Begegnung zweier abstiegsgefährdeter Klubs ist, räumt Andreas Bergmann ein, Sorgen macht man sich offenbar gleichwohl nicht beim VfL. Obwohl es personell schon einmal besser ausgesehen hat. Mimoun Azaouagh dürfte weiterhin auf der Verlustliste stehen, auch Christoph Kramers Einsatz ist gefährdet. In Kramers Fall „hofft“ Bergmann immerhin „noch“. Daniel Ginczek wird, wenn er überhaupt zur Verfügung steht, abermals nur die „Jokerrolle“ bleiben, und Kevin Vogt hat zwar wieder mittrainiert, dürfte aber momentan auch nur den Rang einer Alternative haben. Als „kleine, knirschende Steine“ bezeichnet der VfL-Trainer die personellen Hemmnisse und bekennt, dass es „keine optimale Situation“ sei, wenn „zentrale Spieler nicht mitmachen können“. Aber damit müssten schließlich viele Mannschaften leben.
Toski kommt möglicherweise größere Bedeutung zu
So kommt möglicherweise bald Faton Toski wieder größere Bedeutung zu. Als „technisch begabten Spieler“ bezeichnet Bergmann den Frankfurter, der nach seiner langen Verletzungspause vielleicht noch nicht neunzig Minuten durchzustehen vermag, aber „vom Niveau her“ komplett einsatzfähig sei.
Andreas Bergmann wird jedoch bemüht sein, so wenig wie möglich zu verändern, um die immer noch spürbare Unsicherheit nicht auch noch durch zu große Fluktuation zu verstärken. Fällt Kramer aus, dürfte Vogt die erste Alternative sein, so er denn nicht erneut von Rückenbeschwerden geplagt wird. Es kann auch sein, dass sich im Vergleich zum Spiel gegen Frankfurt gar nichts ändert.
Wie auch immer, der „Charakter“, sagt der VfL-Trainer, „muss sein, dass wir was entscheiden wollen“. Die Initiative zu ergreifen, aktiv zu sein, nicht reaktiv, das predigt Bergmann seinen Spielern, so soll es weiter gehen. Ob in Karlsruhe oder anderswo, diese Aussage gilt: „Wir wollen selbst das Heft in die Hand nehmen.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.