Mit dem Aufstieg wird der VfL in dieser Saison nichts zu tun haben. Nach der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt können die Bochumer wohl für die dritte Zweitliga-Saison planen.
Eine Standortbestimmung sollte es sein, „wachsen“ wollte man am Gegner. Am Ende waren all’ die nicht laut ausposaunten Träume zerstoben: Der VfL Bochum wird in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben und zu tun bekommen. Man kann wohl nach der 0:2 (0:2)-Niederlage gegen die weitgehend souveräne Frankfurter Eintracht - mit einem ganz langen Vorlauf - planen für die dritte Zweitliga-Saison.
Die Partie erinnerte an die Begegnung des VfL gegen Hertha BSC in der vergangenen Saison, nicht nur wegen des Ergebnisses. Sicher: Die Bochumer begannen mit Schwung, sie wollten etwas bewirken und ihre Chance suchen, aber der neue Tabellenführer der Zweiten Bundesliga blieb cool, hielt den VfL in Schach und wartete auf die Fehler des Gegners, während die Gastgeber früh die Konzentration verloren. Takashi Inui zum Beispiel, der von Trainer Andreas Bergmann daran erinnert werden musste, auf der linken Seite auch die Defensive im Auge zu behalten. Fortan war der Japaner praktisch aus dem Spiel, leistete sich zudem etliche überflüssige Ballverluste, wie seine Nebenleute auch.
Die Frankfurter übernahmen in aller Ruhe und weitgehend ungestört das Kommando und bewiesen alsbald ihre Cleverness. Nach Slawo Freiers Ballverlust dauerte es nur ein paar Sekunden, und Jonas Acquistapace, der Pechvogel des Tages, bugsierte das Leder ins eigene Netz. Benjamin Köhler hatte geflankt, Acquistapace wollte vor Erwin Hoffer klären - schon stand es 0:1. Zehn Minuten später stahl sich der kleine Flügelspieler Köhler in Acquistapaces Rücken weg, Hoffer flankte exakt, Köhler köpfte und lachte - das Spiel war gelaufen. Und der junge Bochumer Innenverteidiger, der schon ein paar Minuten zuvor zu weit herausgerückt war aus dem Abwehrzentrum, allerdings folgenlos, zahlte an diesem Abend Lehrgeld. Immerhin ließ sich Acquistapace nicht hängen, kniete sich weiter tapfer in seine Aufgabe hinein und hatte auch noch ein paar gute Szenen.
VfL kassiert Heimpleite gegen Frankfurt
1/38
Eigentlich war das schon die Geschichte des Spiels, wenn da nicht noch die eine oder andere Möglichkeit für die Gastgeber gewesen wäre. Denn die Eintracht ließ nach dem Seitenwechsel doch ein wenig die Zügel schleifen. Aber an diesem Abend fehlte den Bochumern die Konsequenz, vielleicht auch das Glück, das ihnen noch in Ingolstadt, ebenfalls deutlich in Rückstand liegend, gelacht hatte. Inui, jetzt wieder aktiver und häufig auch zentraler, hatte das 2:1 auf dem Fuß, aber der Japaner liebt es den Ball zu schieben, und Oka Nikolov liebt es, wenn das die gegnerischen Angreifer tun. Gleich zweimal scheiterte Inui auf diese Weise am hessischen Torwart-Dino. Gegen Chong Tese musste Nikolov gar nicht erst aktiv werden, der Koreaner zielte - ebenfalls zweimal - am Frankfurter Tor vorbei.
Acquistapace war Bochums Pechvogel
1/25
Derartige Chancen muss man gegen eine Spitzenmannschaft nutzen, mehr bekommt man nicht. Und so ist die Aufholjagd des VfL bereits nach zwei Etappen wieder gebremst. „Im Vergleich mit Frankfurt fehlt uns noch einiges“, sagte Andreas Bergmann, der seine Mannschaft nun wieder auf die Mühen der Ebene vorbereiten muss. In der nächsten Woche wartet mit dem Karlsruher SC ein anderer Gegner mit anderen Ambitionen. Dann geht es für den VfL Bochum wieder darum, nicht auch noch unten reinzurutschen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.