Bochum. Gegen Ahlen, so Marcel Koller, „haben wir das gesehen, was wir bereits vor der Verpflichtung beobachtet haben”. Koller sprach von Zlatko Dedic, der beim 2:1-Erfolg gegen den Zweitligisten erstmals das VfL-Trikot trug und sich, wie Koller sagte, „viel bewegt” hatte.

Baljic wäre was für Bochums Zukunft

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    Wichtig, so der 48-Jährige weiter, sei es künftig jedoch, dass der slowenische Nationalspieler effektiv ins Spiel einbezogen werde, also auch genügend „Bälle bekommt”.

    Dedic' Nebenmann von Ahlen, Omar Baljic, merkte man deutlich an, dass er mit physischen Defiziten zum Vorspielen nach Bochum gekommen war. Doch nach wenigen Tagen ein abschließendes Urteil über den Stürmer zu fällen, ist kein leichtes Unterfangen. Statur und Sprungkraft scheinen zu stimmen, und mit der Hackenvorlage zum 1:0 deutete er spielerische Möglichkeiten an. „Er hat fußballerisch was drauf”, sagte Koller und wies auf die Entwicklungsmöglichkeiten des 18-Jährigen hin, schränkte jedoch ein: „Wenn es klappen würde mit seiner Verpflichtung, wäre das eher mit Sicht auf die Zukunft.”

    Doch an dieser Stelle beginnt das Problem. Sagt Marcel Koller schließlich ja zu Baljic, dürfte er sich einen weiteren Angreifer als Alternative zu den vier vorhandenen abschminken. Denn kürzlich hatte Finanzvorstand Ansgar Schwenken gesagt, dass er die „Angelegenheit Baljic nicht unabhängig von dem fünften Stürmer”, der von allen gewünscht wird, sieht. Im Klartext: Entweder ist Baljic dieser fünfte Stürmer oder eben nicht? Einen weiteren Spieler ausschließlich für das Regionalliga-Team wird man jedenfalls nicht verpflichten.

    Rückblickend auf die Partie in Telgte merkte Koller an, dass seine Spieler tags zuvor ein „paar Läufe gemacht hatten, die man schon spürt”. Deshalb habe die „mentale Frische ein bisschen gefehlt”. Was nicht weiter tragisch sei, denn „wir müssen nicht jetzt, sondern in eineinhalb Wochen fit sein”.

    Ernst nimmt Koller dagegen die zahlreichen per Kopf erzielten Gegentreffer in den Testspielen. Thematisiert habe er das im Kreis der Spieler, in diesen Situationen müsse man „konzentrierter und aggressiver” zu Werke gehen. Allerdings gelte es auch für die Außenverteidiger und Mittelfeld-Spieler, „kürzer am Gegenspieler zu stehen, um Flanken zu verhindern”. Allerdings zweifelt Koller nicht daran, dass zum Beispiel Christian Fuchs bald wieder der Alte ist. Der VfL-Trainer: „Christian ist eben einer, der mit dem Kopf durch die Wand will und den zweiten vor dem ersten Schritt macht. Aber er ist auf einem guten Weg.” Was der Österreicher selbst ähnlich sieht. In drei Wochen befinde er sich wieder in bester Verfassung, glaubt der Nationalspieler, allmählich kehre das Spielverständnis zurück. Einen austrainierten Fuchs wird die Mannschaft gut gebrauchen können, wenn sie nicht wieder von Saisonbeginn an unter Druck geraten will.

    Doch erst einmal steht ja die Generalprobe bevor, das Spiel am Samstag (18 Uhr) gegen Trabzonspor. Möglicherweise wird Marcel Koller dann auf Anthar Yahia verzichten müssen, der sich in Telgte eine schmerzhafte Prellung am Zehengrundgelenk zugezogen hat und derzeit in keinen Fußballschuh passt. Dass der Algerier, der mit einem schulmäßigen Kopfball den Siegtreffer gegen RW Ahlen erzielt hatte, deshalb im Dreikampf mit Marcel Maltritz und Mergim Mavraj um einen Platz in der Innenverteidigung ins Hintertreffen geraten könne, glaubt Koller nicht. Yahia habe ja lediglich zwei Wochen Urlaub gehabt.

    Da sieht es bei Dennis Grote, dessen Handverletzung auch beim Laufen schmerzhaft bemerkbar macht, schon ein wenig anders aus. Grote wird gegen Trabzonspor sicher nicht spielen.