Bochum. Vor dem Testspiel am Samstag gegen Trabzonspor erinnert sich der VfL Bochum an seine Uefa-Cup-Partien gegen die Türken: Es war der 30. September des Jahres 1997, als der VfL Trabzonspor, das mit einem 2:1-Hinspielsieg im Rücken anreiste, im Ruhrstadion empfingen.

Wenn am Samstag gegen 17.55 Uhr der VfL Bochum und Trabzonspor den Rasen des Rewirpower-Stadions betreten werden, dann dürfte ein Hauch von Europapokal zu spüren sein an der Castroper Straße. Schließlich war es eben jener Klub von der türkischen Schwarzmeerküste, gegen den der VfL anno 1997 seine beiden ersten UEFA-Cup-Partien absolvierte.

Es war der 30. September des Jahres 1997, als die Bochumer Trabzonspor, das mit einem 2:1-Hinspielsieg (Tore: Hami, Cetin - Baluszynski) im Rücken anreiste, im Ruhrstadion empfingen. Und die 24 500 Zuschauer sollten eine der seltenen Sternstunden in der Geschichte des VfL erleben. Schnell brachte Thomas Stickroth die Hausherren in Führung, kurz darauf glich Jean-Jacques Misse-Misse aus, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Erst fiel das 2:1 durch Sergej Juran, dann musste Tomasz Waldoch mit Gelb-rot vom Platz und dennoch stand es bald nach Treffern von erneut Juran, Mirko Dickhaut und Peter Peschel 5:1. Freilich aber wäre der VfL nicht der VfL, wenn es nicht doch noch einmal spannend geworden wäre. Nachdem Ögün und Osman innerhalb von fünf Minuten auf 3:5 verkürzt hatten, fehlte den Gästen nur noch ein Treffer zum Erreichen der nächsten Runde, dieser wollte aber nicht mehr fallen - dank einer gewaltigen Portion Glück und Dank des Schiedsrichters Miroslav Radoman, der dem vermeintlichen Treffer zum 4:5 die Anerkennung verweigerte.

Mit Senegals WM-Torhüter

Während damals Hami Mandirali, der später einen eher erfolglosen Abstecher zum FC Schalke 04 wagen sollte, herausragender Akteur und Topstar Trabzonspors war, kommt diese Rolle inzwischen Weltenbummler Rigobert Song zu, auch wenn die Kapitänsbinde von Egemen Korkmaz getragen wird. Weitere bekannte Akteure sind Senegals WM-Torhüter von 2002 Tony Sylva, Selcuk Inan, Stürmer Gökhan Ünal sowie die ehemaligen Bundesligaprofis Zafer Yelen und Razundara Tjikuzu.

Zwei aus Drei

Während für das vom Belgier Hugo Broos trainierte Team aus Trabzon das erste Pflichtspiel am 9. August gegen Vizemeister Sivasspor ansteht, hat sein Gegenüber Marcel Koller nur noch eine Woche Zeit, um seine Startformation für den Pokalauftritt in Lotte zu finden, wobei die heutigen 90 Minuten für einige Akteure zum finalen Schaulaufen werden dürften. Denn wirklich sicher kann sich kaum einer seines Platzes sein. Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass in Lotte und gegen Mönchengladbach Philipp Heerwagen den Vorzug vor Daniel Fernandes erhalten wird, dass Christian Fuchs auf links verteidigt, Christoph Dabrowski den Platz davor in der Raute einnehmen wird und dass Diego Klimowicz und Stanislav Sestak das Sturmduo bilden werden. Die restlichen Plätze indes sind umkämpft zwischen Matias Concha und Marc Pfertzel rechts in der Viererkette, Daniel Imhof und Andreas Johansson auf der „Sechs”, Mimoun Azaouagh und Paul Freier rechts in der Raute sowie Joel Epalle und Shinji Ono hinter den Spitzen. In der Innenverteidigung lautet das Motto weiterhin „Zwei aus Drei”. Allerdings wird Antar Yahia heute wegen seiner Zehenprellung Marcel Maltritz und Mergim Mavraj den Vortritt lassen müssen.

Erinnerungen an eine Bochumer Sternstunde

Die Bochumer Spieler Peter Peschel (li.) bejubeln kniend das 4:1, re. der enttäuschte Türke Orhan.
Die Bochumer Spieler Peter Peschel (li.) bejubeln kniend das 4:1, re. der enttäuschte Türke Orhan.
Die Bochumer Spieler jubeln mit den Fans nach ihrem Sieg, u.a. Dariusz Wosz (3.v.r.), Thomas Reis (4.v.r.).
Die Bochumer Spieler jubeln mit den Fans nach ihrem Sieg, u.a. Dariusz Wosz (3.v.r.), Thomas Reis (4.v.r.).
 Der Bochumer Sergej Juran jubelt nach seinem Treffer zum 3:1.
Der Bochumer Sergej Juran jubelt nach seinem Treffer zum 3:1.
Der Bochumer Dariusz Wosz jubelt mit seinem Teamkollegen Thomas Reis (li.), rechts Trainer Klaus Toppmöller.
Der Bochumer Dariusz Wosz jubelt mit seinem Teamkollegen Thomas Reis (li.), rechts Trainer Klaus Toppmöller.
Der Bochumer Dariusz Wosz mit dem Trikot eines Türken und dem erhobenen Daumen für die Fans.
Der Bochumer Dariusz Wosz mit dem Trikot eines Türken und dem erhobenen Daumen für die Fans.
Ein Bochum-Fan sitzt nach dem Spiel mit seiner Pauke auf dem Rasen.
Ein Bochum-Fan sitzt nach dem Spiel mit seiner Pauke auf dem Rasen.
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