Bochum. Optimistisch blickt Neu-Trainer Andreas Bergmann beim VfL Bochum in die Zukunft - und verzichtet zugleich auf markige Sprüche. Vor allem offensive Ausrichtung und attraktive Spielweise sollen an die Castroper Straße zurückkehren.
Ruhige Zeiten sind dem VfL Bochum derzeit wahrlich fremd: Dementsprechend groß war das Meideninteresse bei der offiziellen Vorstellung von Neu-Trainer Andreas Bergmann am Freitagvormittag. Gut gelaunt, locker gekleidet im blauen Shirt trat der 52-Jährige vor die Pressevertreter. Die Rolle des ehemaligen Trainers der Nachwuchsmannschaft von Hannover 96 ist klar abgesteckt. Bergmann soll den Traditionsklub, der derzeit an vorletzter Stelle einen Abstiegsplatz belegt, aus dem sportlichen Tal führen - und das so schnell wie möglich.
Wieder attraktiven Fußball spielen
Langfristig schweben der Führungsriege des VfL Bochum sicher ganz andere Ziele vor, von denen bei der Vorstellung des potentiellen Heilsbringen - zumindest für die laufende Saison - aber nicht die Rede war. Sportvorstand Jens Todt wollte zwar kein Saisonziel ausrufen, doch beim VfL erhofft man sich durch den Trainerwechsel sichtbare Ergebnisse. So sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst-Otto Stüber: "Wir müssen wieder attraktiven Fußball spielen und die Fans begeistern. Dafür ist Bergmann der richtige Trainer."
Dem neuen Übungsleiter wird Karsten Neitzel als Co-Trainer zur Seite stehen, den Todt noch aus Freiburger Zeiten kannte. Er hat, so wie Bergmann auch, einen Vertrag bis 2013 unterschrieben. Für Bergmann beginnt in Bochum nun die Wohnungssuche, am besten in Stadionnähe, da er kurze Wege zum Training nach eigenen Worten bevorzugt - gerne auch mal mit dem Fahrrad.
Wunschtrainer Bergmann, der vor dem Anruf von Todt keine besonderen Verbindungen nach Bochum hatte, blickt seiner Aufgabe nicht ohne Emotionen entgegen. Denn: "Hier wird ehrlicher Fußball erwartet." Seine Ansatzpunkte klingen pragmatisch: "Irgendwas klemmt in der Mannschaft, was sie hemmt. Ich möchte befreiend wirken." Bergmann möchte den VfL möglichst schnell sportlich zurück in die Spur bringen. Probleme klar anzusprechen, auch das soll letztlich helfen, den Schalter umzulegen. Todt: "Andreas Bergmann ist ein Typ, der kein Blatt vor den Mund nimmt." Markige Sprüche benötigt er dennoch nicht - denn für Motivation ist gesorgt. Andreas Bergmann: "Es hat einfach gekribbelt. Das Blitzlichtgewitter brauche ich nicht."