Bochum. „Wir haben es mit unserer Leistung verbockt“, sagt VfL-Torwart Andreas Luthe. Für Bochums Kapitän Christoph Dabrowski ist es “oberste Prämisse, aus dem Strudel herauszukommen.“ Am Sonntag kommt der SC Paderborn.
Der (Ex-)Trainer ist nicht mehr da - die Ratlosigkeit bleibt. Und die klare Forderung der Mannschaft an die Mannschaft, das Ruder herumzureißen. „Wir haben es mit unserer Leistung verbockt“, sagt Torwart Andreas Luthe nach dem Übergangs-Training, zur „Abwechslung“ im wahren Wortsinn für einen Tag geleitet von Torwart-Trainer Peter Greiber und Fitness-Coach Stefan Bienioßek.
„Die oberste Prämisse ist es, aus dem Strudel herauszukommen, völlig unabhängig davon, wer neuer Trainer wird“, sagt Christoph Dabrowski, als der Name Andreas Bergmann zwar schon überall präsent, aber vom Verein noch nicht „offiziell“ verkündet war. „Wir dürfen auf keinen Fall in die Situation eines Existenzkampfes geraten“, mahnt der Kapitän auch mit Blick auf Traditionsklubs, die es unverhofft erwischt hat - und die sich dann in Liga drei wiederfanden.
Die Mannschaft, betonen die beiden Führungsspieler, sei intakt - und das Verhältnis zum Ex-Trainer Funkel sei so gut gewesen, wie es dieser (und ja auch viele Spieler) stets versicherten: „Er war ein super Trainer, der uns optimal eingestellt hat“, sagt Luthe.
Warum dann trotzdem so wenig zusammen lief? So richtig erklären kann er das nicht, kann man das wahrscheinlich auch nicht. Vieles sei zusammengekommen, sagt Luthe, individuelle Fehler etwa und Spiele, die man in der vergangenen Saison mit etwas Glück gewann - und die dem VfL diesmal mit etwas Pech „um die Ohren gehauen“ wurden. Dazu drei Platzverweise, der Negativ-Lauf, in den man dann gerät, und, und, und ...
Vielleicht, räumt der Keeper auch ein, seien einige sich vor der Zeit der großen Verunsicherung unbewusst zu sicher gewesen, dass es schon alles wieder laufen werde: nach der Rückrunde, nach der guten Vorbereitung.
Viel Arbeit, auch mentale, für Andreas Bergmann, den neuen Trainer. Denn „wir müssen schnell Erfolge erzielen“, sagt Dabrowski.
Ein Bergmann für Bochum
Am Sonntag (13.30 Uhr) kommt der SC Paderborn, eine Mannschaft, die sich sicherlich nicht zur großen Offensive genötigt sieht, sondern auf ein geduldiges 0:0 aus sein wird. Der VfL muss die Elf eines Klubs, dessen Etat nichtmal halb so hoch ist wie der des einstigen Aufstiegs-Kandidaten, knacken - und zwar ohne seinen Kreativsten Takashi Inui, der nach Gelb-Rot gesperrt ist. Und vermutlich auch weiterhin ohne seinen zweiten Kreativen Mimoun Azaouagh. Jedenfalls sieht sich der Techniker zwar auf einem guten Weg, klagte gestern aber über leichte Schmerzen- und war sich selbst nicht sicher, ob es bis zum Sonntag reicht für sein Saisondebut.