Bochum.

Vor über drei Monaten bestritt Mimoun Azaouagh in der Relegation gegen Borussia Mönchengladbach sein letztes Spiel. Nach seiner Verletzungspause ist der 28-Jährige nun beim VfL Bochum ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Er hat ein paar Mal geflankt, gepasst und aufs Tor geschossen beim Training mit den verbliebenen Kollegen, so richtig fix und fertig ist Mimoun Azaouagh danach nicht. Zufrieden ist er. Froh, wieder dabei zu sein, sagt er. Zuversichtlich, was ihn selbst angeht und die ganze Saison: „Ich bin ein Optimist.“

Aber nicht so euphorisch, zu viel versprechen zu wollen. „Ich bin geduldiger geworden“, sagt der 28-Jährige und meint: So früh wie möglich will er zurückkehren in die Startelf, um der Mannschaft zu helfen. Aber bloß nicht: zu früh. „Mein letztes Spiel habe ich doch vor drei Monaten gegen Mönchengladbach gemacht“, dämpft er allzu voreilige Erwartungen an sein Comeback. „Realistisch gesehen denke ich nicht, dass ich schon in Dresden dabei sein kann.“

"Habe Verletzung unterschätzt"

Denn dieses unbedingte Dabei-sein-Wollen, so sieht es im Nachhinein zumindest Azaouagh selbst, habe ihm weit mehr geschadet als geholfen (und dem VfL übrigens auch). Rückblick: Nachdem er einen Bänderriss am linken Fuß auskuriert hatte, knickte er im Training um: der rechte Fuß schmerzte (Prellung, Bänderdehnung). Zu schnell kehrte er zurück, in die volle Belastung, in die Elf beim Relegations-Rückspiel gegen Mönchengladbach, meint Azaouagh: „Diese Verletzung habe ich unterschätzt.“

Wasser habe sich im Gelenk gesammelt, eine Entzündung war die Folge. „Das dauert seine Zeit, manche können danach nie wieder Fußball spielen. Ich bin froh, dass ich wieder mittrainieren kann“, sagt Azaouagh. Die erste Einheit nach Reha und individuellem Programm habe er gut überstanden, „aber man muss abwarten, ob es eine Reaktion gibt“, sagt der 28-Jährige.

Wo er dann künftig spielen könnte im System mit Takashi Inui, ist ihm offiziell egal: „Ich spiele da, wo der Trainer meint, dass ich der Mannschaft am besten helfen kann“, sagt Azaouagh brav. Vermutlich: auf dem linken Flügel für Denis Berger. Azaouagh jedenfalls ist „fest davon überzeugt, dass die Mannschaft aus dieser schlechten Situation noch gesträkter hervorgeht als im Vorjahr“.