Bochum. .

Friedhelm Funkel hat für das Schlüsselspiel gegen Fürth eine - im wahren Wortsinn - Alternative weniger. Faton Toski zog sich beim Training am Mittwoch eine Schulterverletzung zu. Der Mittelfeldspieler zählte aber ohnehin selten zur ersten Wahl, auch gegen Fürth wäre sein Einsatz unwahrscheinlich gewesen. Für Toski rückt Giovanni Federico in den Kader, so der Trainer.

Toski war unglücklich auf die Schulter gefallen, die wieder eingerenkt wurde. Doch der geschädigte Band- und Kapselapparat zwingt den 24-Jährigen zu einer vier- bis sechswöchigen Pause.

Für die Marschroute gegen Fürth ändert das natürlich nichts. Ein Sieg ist Pflicht.

„Und so wollen wir auch auftreten“, sagt Funkel. Ein „Erfolgserlebnis“ müsse her, „dann wird sich vieles lösen“, sagt Sportvorstand Jens Todt, der eine klare Vorgabe gibt: „Die ersten 30 Minuten gegen St. Pauli sind der Maßstab.“

Funkel hält an System fest

Da attackierte der VfL zum bisher einzigen Mal in dieser Saison früh, griff energisch an, erspielte sich Chancen. Mit dem 4-2-3-1, mit Takashi Inui. Mit einem System, dass „wesentlich offensiver ist als in der vergangenen Saison“, wehrt sich Funkel gegen die bekannten Vorwürfe - die durch den zaghaften Auftritt bei Union Berlin, als sich der VfL nur zwei gute Chancen erarbeitete, neue Nahrung erhielt. Funkel: „Wir werden das System nicht ändern, weil wir leider damit zwei Spiele verloren haben. Man muss immer von dem überzeugt sein, was man tut, seinen Weg kerzengerade gehen. Wir ziehen das jetzt erstmal so durch.“

Da herrscht Konsens. Vom Fan über Spieler und Trainer bis zum Vorstand und Aufsichtsrat. „In erster Linie zählen für mich immer Auftritt und Leistung“, meint Funkel zwar, „aber es gibt Spiele, die sollte man gewinnen. Freitag ist so ein Spiel.“

Es geht darum, ein allererstes 90-Minuten-Zeichen der eigenen Aufstiegs-Ambitionen zu setzen gegen ein Top-Team der Liga, das „noch stärker“ ist als in der vergangenen Saison, wie nicht nur Funkel meint.

Fürth will Revanche

Fürth kommt mit Revanchegelüsten, weil der VfL den Franken im Schlussspurt Platz drei „klaute“. Fürth kommt als Tabellenzweiter mit „breiter Brust“. Fürth kommt mit einem starken, in der vergangenen Rückrunde fehlenden Torwart Max Grün; und mit einer kompakten Defensive, in der sich nun auch der Ex-Bochumer Mergim Mavraj behauptet hat, in der auf links der Ex-Bochumer Heinrich Schmidtgal eine Belebung ist. Fürth hat bei allen vier Siegen nach dem unglücklichen 2:3 gegen Eintracht Frankfurt kein einziges Tor kassiert: bei Union Berlin (4:0), gegen Dresden (1:0), in Paderborn (1:0), gegen Ingolstadt (3:0).

Fürth kommt mit einer starken, weitgehend eingespielten Kreativ- und Offensiv-Abteilung, die schon elf Tore erzielt hat (Bochum: 3). Auch dank des kantigen Stürmers Olivier Occean (vier Tore), den Funkel so gerne aus Offenbach nach Bochum geholt hätte, mit dem doch schon fast alles klar schien - der sich aber letztlich für Fürth entschied.

Und: Schon im Vorjahr war das Team von Mike Büskens über drei Spielhälften die dominante Mannschaft mit der besseren Anlage. 2:0 gewannen die Franken in Bochum, 1:1 endete die Partie in Fürth.

Ein Sieg? Ist Pflicht.