Schwelm.
VfB Schwelm - VfL Bochum 0:16 (0:7)
VfL Bochum: Esser - Kefkir, Acquistapace, Johansson (63. Kopplin), Bönig - Kramer (46. Vogt) - Federico, Toski - Uzun - Tese, Ginczek.
Tore: 0:1, 0:11 Kefkir (11./58.) Kefkir, 0:2, 0:4, 0:5, 0:6, 0:12, 0:16 Tese (14./31./39./42./61./90.), 0:3, 0:7, 0:8, 0:10, 0;14, 0:15 (19./45./47./54./64. und 75.) Ginczek, 0:9 (49.) Vogt, 0:13 Uzun.
Zuschauer: 1200
Er ist wieder da: Chong Tese feierte am Dienstagabend sein Comeback beim Testspiel in Schwelm - und seine Bitte, „möglichst viele Chancen zu bekommen, um Tore zu schießen“, kam bei seinen Kollegen an. Sie suchten ihn, der Nordkoreaner vollstreckte. Allein vor der Pause traf der 27-Jährige rund zwei Monate nach seiner Knie-OP vier Mal beim hoffnungslos unterlegenen Bezirksligisten, nach dem Wechsel zweimal. Das Tor des Abends: Nach einem Lupfer von Toski erzielte Tese mit einem Fallrückzieher das 4:0. „Er hat sich gut bewegt und sich Erfolgserlebnisse abgeholt“, lobte Trainer Friedhelm Funkel. Allerdings habe man ihm die lange Pause in der letzten halben Stunde angemerkt: „Da war er ziemlich platt.“
Auch Teses Sturmpartner bewies einmal mehr seine Torjägerqualitäten: Daniel Ginczek steuerte ebenfalls sechs Treffer bei in der einseitigen Partie, in der Funkel auf ein 4-4-2 mit Kramer (Vogt) als Sechser und Talent Uzun hinter der Doppelspitze setzte. „Wir haben Spielfreude gezeigt“, sagte der Trainer zufrieden und hatte ein Sonderlob parat - für Torwart Michael Esser. Nach 85 für ihn drögen Minuten ohne Beschäftigung war er hellwach, zeigte einen Riesenreflex: „Dann so präsent zu sein, zeugt von seiner Klasse.“
Entscheidung in Sachen Dedic rückt näher
Wie gehabt bei dem „munteren Spielchen“ (Funkel) nicht dabei war Zlatko Dedic (Vertrag bis 2012). Wie oft er noch mittrainieren darf oder muss, soll sich laut Sportvorstand Jens Todt „hoffentlich bis Ende dieser Woche“ klären. Für den slowenischen Nationalspieler gebe es noch zwei ernsthafte Interessenten, so Todt. Von einem Klub aus der ersten griechischen Liga und von Zweitligist Dynamo Dresden. Die Sachsen fragten schon vor Wochen an, damals hatte Todt noch gemutmaßt, dass der Aufsteiger „diesen Transfer wohl nicht stemmen“ könne. Seitdem gab es mehrere Gespräche, und wie das im Poker um Ablösesummen und Gehaltsvorstellungen so ist, kommt man sich wohl näher, je näher das Ende der Transferperiode (31. August) rückt - im Interesse aller. Wobei „noch keine Entscheidung gefallen ist“, so Todt. Für Torwart Philipp Heerwagen (Vertrag bis 2013) gibt es keine konkreten Anfragen. Weitere Zugänge schloss Todt, unabhängig von möglichen Transfererlösen, für diesen Sommer aus.
Sind die Personalplanungen für die Hinrunde also weitgehend abgeschlossen, laufen die Gespräche für die Zukunft auf Hochtouren. Im Fokus: U-16-Nationalspieler Leon Goretzka (16) aus der eigenen B-Jugend sowie Onur Bulut (17) und Selim Gündüz (17), beide Jungjahrgänge der A-Junioren.
Gündüz trainierte in dieser Saison bereits häufig bei den Profis mit, muss allerdings nun rund sechs Wochen pausieren: Der von etlichen Klubs umworbene Stürmer zog sich einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zu, ergab eine Untersuchung am Dienstag. Davon unabhängig hofft Todt, in den nächsten „ein, zwei Wochen Klarheit“ zu haben. Gündüz hat noch einen Vertrag bis Saisonende, der VfL hat zudem die Option für ein weiteres Jahr. Wie die, wie man hört, nicht einfachen Verhandlungen ausgehen, ist nicht klar. Fakt ist, dass Todt ihn frühzeitig über die Jugendzeit hinaus vertraglich an den VfL binden will. Was auch für Onur Bulut und Leon Goretzka, an dem auch der FC Schalke 04 interessiert sein soll, gilt: Ziel sei es, so Todt, dass alle drei „ihre ersten Schritte als Profi bei uns“ absolvieren sollen.
DFB-Pokal: Dienstags in Unterhaching
Beim „Sechser“ Bulut ist man am weitesten: „Ich denke, dass wir uns bald einigen werden“, sagt Todt. Auch mit Mittelfeldspieler Leon Goretzka, der als Jugendspieler noch drei Jahre unter Vertrag steht, und seiner Familie habe es mehrere gute Gespräche gegeben.
Der VfL wird sein Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal beim Drittligisten SpVgg. Unterhaching am Dienstag, 25. Oktober, austragen. Anpfiff ist um 19 Uhr, wie der DFB gestern festlegte. Bochum trifft in Unterhaching auf seinen Ex-Trainer Heiko Herrlich, der seit dieser Saison die Bayern coacht. Bisher mit Erfolg: Die junge Mannschaft, als Abstiegskandidat gehandelt, steht mit einem Sieg und drei Remis noch ungeschlagen auf Platz neun. Und: In der ersten Pokalrunde bezwangen die Hachinger den Erstligisten SC Freiburg 3:2.