Bochums Tese will „schnell wieder in die Stammelf“
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Bochum.
Er schien schon auf dem Weg nach England, jetzt will er wieder angreifen für den VfL Bochum: Chong Tese will „so schnell wie möglich in die Stammelf“ zurückkehren. Am Dienstag gibt er nach langer Verletzungspause sein Comeback.
„Es ist noch schmerzhaft“, sagt Christoph Dabrowski kurz nach der Kernspintomographie. Die erste Diagnose hat sich bestätigt, was man durchaus als Entwarnung auffassen kann: „Nur“ eine Innenbanddehnung im Knie hat sich der Routinier des VfL Bochum beim Spiel gegen den FC St. Pauli zugezogen.
Fraglich ist aber, wann der 33-Jährige, der im Defensiv-Zentrum und als Torschütze endlich mal wieder ein echtes Kapitäns-Zeichen setzen konnte in der Anfangsphase gegen Pauli, wieder mit der Mannschaft trainieren kann. „Das ist schwer zu sagen, so eine Dehnung kann zwei Tage, aber auch eine oder zwei Wochen dauern“, sagt er selbst. „Ich muss von Tag zu Tag schauen, wie es geht.“
Vermutlich wird es nicht reichen, was Funkel gewohnt gelassen nimmt. Andreas Johansson, bis zum St.-Pauli-Spiel noch der stabilste Feldspieler einer bis dahin allerdings wie erstarrt daher kommenden Mannschaft, dürfte seinen Part an der Seite von Christoph Kramer übernehmen. Wenngleich sich Funkel natürlich noch alle Optionen offen hielt.
Es klang jedoch durch, dass er es zumindest am Samstag erneut mit dem 4-2-3-1 probieren wird, mit Takashi Inui, der „Belebung“, dem „Instinktfußballer“, so Funkel, hinter der Spitze. Festgelegt hat sich der Trainer nur darauf, dass Chong Tese in den Kader zurückkehrt. „Das sieht im Training richtig gut aus“, sagt er.
Vielleicht schlug auch mangelnde Integration irgendwann mehr aufs Gemüt und damit den Leistungswillen, als man sich selbst eingestehen will. Jetzt hat der Stürmer in Inui einen jungen Mann aus seinem Kulturkreis direkt an seiner Seite, und offenbar verstehen sich die beiden auch jenseits der reinen Sprachlehre. Tese mimt vorerst den Dolmetscher für Inui, gemeinsam lernen sie Deutsch, treffen sich, gerne auch mit Schalkes Uchida oder Dortmunds Kagawa.
Nicht zuletzt hatte Tese Verletzungsprobleme. Jetzt, versichert der Stürmer, „bin ich fit. Ich habe mich nach der Kniepoeration in Japan schnell erholt.“ Vermutlich spielten viele Faktoren eine Rolle, dass der 27-Jährige mit dem enormen Potenzial nicht mehr zur alten Form zu finden schien. Abgehakt, betonen alle, allen voran Tese selbst: „Ich will so schnell wie möglich wieder in die Stammelf des VfL kommen“, sagt er. „Ich will gerne mit Inui zusammen spielen. Ich glaube, wir würden eine gute Kombination bilden.“
Bochums Außenverteidiger waren Totalausfälle
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Was ihm fehlt: Spielpraxis. In der Rückrunde nur noch sporadisch am Ball, verpasste Tese die Vorbereitungs- und Pflichtspiele dieser Saison komplett. Jede Chance will er nun nutzen, im Training - im Testspiel. An diesem Dienstag gibt der Nordkoreaner sein „Comeback“, beim Bezirksligisten VfB Schwelm (19 Uhr, Stadion Am Brunnen): „Ich hoffe, dass ich da die Chance habe, viele Tore zu schießen.“
Das sollte möglich sein beim Bezirksliga-Zweiten der Vorsaison. Auch wenn er auf die etatmäßigen „Zulieferer“ verzichten muss. In Schwelm wird Funkel alle Spieler einsetzen, die zuletzt gar nicht oder kaum zum Einsatz kamen.
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