Bochum. Trainer Friedhelm Funkel will die Konzentration und den Ehrgeiz im Aufgebot des VfL Bochum so lange wie möglich so hoch wie möglich halten. Allzu frühe Gewissheit raubt den heißen Atem, diese Erfahrung ist nicht neu.

"Ich denke, es wird erst einmal einer von uns spielen. Es ist ja auch wichtig, dass man im Verlauf eines Spiels noch reagieren kann.“ Mirkan Aydin hat erst eine Halbserie in der 2. Bundesliga gespielt und spricht und denkt doch schon wie ein Trainer. Heißt übersetzt: Der Übungsleiter, der sich der Möglichkeit beraubt, mit einer Einwechselung massiv Einfluss zu nehmen auf ein Spiel, das ansonsten meistens seine eigene Dynamik entwickelt, der muss erst noch erfunden werden.

So viel zum Thema Doppelspitze beim VfL Bochum, auch wenn Friedhelm Funkel eine „andere Variante“ als das gewohnte Ein-Spitzen-Konzept fünf Tage vor dem Saisonauftakt in Düsseldorf als „durchaus denkbar“ bezeichnet. Grundsätzlich, so Funkel, der sich öffentlich nie gerne festlegen mag, lasse er vor der ersten Hürde auf dem Weg zurück in die Bundesliga personell „alles offen“. Funkel macht das, um die Konzentration und den Ehrgeiz in seinem Aufgebot so lange wie möglich so hoch wie möglich zu halten. Allzu frühe Gewissheit raubt den heißen Atem, diese Erfahrung ist nicht neu. So gesehen läuft’s sehr gut bei den Bochumern, auch im Training, wo es, so der VfL-Trainer, „hoch her gegangen“ ist: „Die Anspannung wächst.“

Zwei "eingespielte Mannschaften"

Alles offen lassen zu wollen ist natürlich eine leichte Übertreibung, denn Funkel spricht ja außerdem auch von zwei „eingespielten Mannschaften“, die am Montag aufeinandertreffen werden, von Teams, die also in ihrer Zusammensetzung nicht oder nur wenig verändert wurden. „Eins, zwei oder drei“, es erinnert ein wenig an das Kinderprogramm im Fernsehen, wenn der VfL-Trainer darüber spricht, wie viele der neuen Spieler in der Startaufstellung stehen werden am Montag.

Nehmen wir also die goldene Mitte und tippen mal auf zwei, die da Lukas Sinkiewicz und Denis Berger heißen könnten. Gehen wir mal weiter davon aus, dass der VfL gegen die Fortuna erst einmal ins Spiel kommen will und Ballsicherheit einen hohen Wert hat, und nennen Mirkan Aydin. Dann haben wir - vielleicht - den Beginn des Spiels. Das Ende wird indes anders aussehen, denn es steckt sehr viel Ehrgeiz im Bochumer Team, zum Beispiel in Daniel Ginczek: „Ich finde es gut, dass wir direkt so ein Kaliber haben. Dann hat man gleich einen Maßstab.“