Essen.. Der VfL Bochum hat zum ersten Mal den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga verpasst. Trotzdem macht der VfL aus den zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste. Ein Kommentar.
Es ist wieder einmal an der Zeit, den VfL Bochum zu rühmen. Sollte nicht irgendwann einmal irgendjemand Asche über dem Klub regnen lassen wie der Herr Roman Abramowitsch über dem vor allem deshalb weltweit bekannten FC Chelsea, dann wird es zwar nie etwas werden mit dem Aufbau einer bedeutenden Titelsammlung. Doch Titel sind auch nur Titel. Erst bei genauerem Hinsehen lässt sich ausmachen, ob dem, der eine Trophäe in den Händen hält, tatsächlich Respekt gebührt.
Ein Blick genügt dagegen, um festzustellen: Diese Bochumer haben seit Jahren Respekt verdient. Egal, ob sie gerade abgestiegen, aufgestiegen oder mit einem Klopfer an der Bundesligapforte gescheitert sind. Man macht einfach aus den zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste, also das, was aus diesen Mitteln ungefähr machbar ist. Und im Moment hat man sogar den idealtypischen Trainer für das ungefähr Machbare. Friedhelm Funkel. Einen Typen mit Eisenbiegercharme. Eine Art Gegenstück zum gefeierten, intellektuell, modern, scheu erscheinenden Gladbacher Lucien Favre.
Der richtige Trainer für das ungefähr Machbare ist natürlich wichtig. Die „Initiative Borussia“ um Stefan Effenberg, die in Gladbach an die Macht will, hat jetzt kritisiert, dass die aktuelle Führung zu lange an Michael Frontzeck festgehalten habe. Was, stöhnte sie, wäre nicht alles möglich gewesen, wenn der Favre früher geholt worden wäre? Tja. Man weiß es halt nicht. Klar ist aber: Respekt gebührt denen, die sich nachdenklich von einem Trainer trennen, den sie einst für den Richtigen hielten. Und Respekt gebührt denen, die dann einen Trainer verpflichten, der funktioniert. Also eher Pragmatikern als Blendern. Es sei denn, es regnet Asche. Dann gilt das Prinzip: Was soll’s?