Der VfL hatte es sich schon mit vielen Anhängern verscherzt. Die Aufstiegschance löst eine neue Euphorie aus.
Am 26. November 2010 war der Tiefpunkt erreicht. Der VfL Bochum hatte bei der 1:4-Niederlage gegen Ingolstadt sein Publikum aus dem Stadion getrieben, nur noch 9000 besonders widerstands- und leidensfähige Anhänger wollten sich danach das Heimspiel gegen den SC Paderborn anschauen.
Niemand hätte damals darauf gewettet, diese Bochumer Mannschaft in der Relegation wiederzusehen, niemand hätte geglaubt, dass es dem VfL noch in dieser Spielzeit gelingen würde, das eigene Stadion binnen drei Tagen zu füllen. Einer vielleicht doch: Friedhelm Funkel, der einst als Teenager mit dem Bus zum „Bökelberg“ gefahren war, um die Gladbacher Borussia zu sehen. Er steht auch heute noch zu seiner „Jugendliebe“: „Das war und ist ein toller Klub.“
Funkel machte, als keiner in Bochum mehr an den Erfolg glaubte, einen Schnitt, sortierte unzufriedene Spieler aus und holte junge, willige Akteure ins Boot. Das Spiel der Bochumer bekam Struktur, erste Erfolge stellten sich ein. Die Konkurrenz biss sich allmählich die Zähne aus an dieser Mannschaft, die am Dienstag fast komplett nach Krefeld gefahren ist, um sich abseits der aufbrandenden heimischen Euphoriewelle auf die große Aufgabe vorzubereiten. Funkels „sehnlichster Wunsch“, Mimoun Azaouagh auf den Rasen schicken zu können, wird sich wohl nicht erfüllen, an Respekt jedoch, glaubt der VfL-Trainer, wird es auch der Borussia nicht mangeln.
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