Bochum. . Auch auf seine Fans im ausverkauften Stadion setzt der VfL Bochum am Sonntag im letzten, entscheidenden Saisonspiel gegen den MSV Duisburg. Mimoun Azaouagh kann nicht spielen - dafür steht Torjäger Chong Tese wieder im Kader.
Bis zu zehn Teams machten sich doch recht lange Zeit noch Hoffnung auf den Aufstieg, vor dem Saisonfinale aber hat die Rechnerei ein Ende. Hertha und Augsburg sind bald Erstligisten, Bochum und Fürth kämpfen um Relegationsplatz drei. In zwei Fällen erreicht der VfL sein Minimalziel: Wenn er sein Heimspiel gegen den MSV Duisburg (Sonntag, 13.30 Uhr) gewinnt. Oder wenn Fürth sein Heimspiel gegen Düsseldorf nicht gewinnt.
Auf letzteren Fall, auf Schützenhilfe der zuletzt durchaus starken Fortuna, will sich in Bochum natürlich niemand verlassen. Fürths Trainer Mike Büskens, der schon vor Wochen posaunt hatte, seine Mannschaft könne „Historisches“ leisten, müht sich wohl vergebens darum, (noch mehr) Druck auf den Konkurrenten aufzubauen. Seine Franken spielten ja schon so oft oben mit, genau so oft scheiterten sie am Ende - im Gegensatz zum VfL. „Bochum hat viel mehr zu verlieren als wir. Dort ist die Relegation quasi ein Muss“, sagte Büskens laut „Bild“-Zeitung.
Aussagen, die seinen Kollegen Friedhelm Funkel nicht wirklich interessieren. Er ist vom Charakter, vom Willen, auch von der Nervenstärke seines Teams überzeugt, das doch häufig in dieser schwierigen Saison Rückschläge verkraftet hat - während eines einzigen Spiels wie in Osnabrück, während einer längeren Phase wie zu Saisonbeginn oder wie zuletzt nach den Torlos-Partien gegen Hertha, Ingolstadt und Paderborn. „Die Mannschaft wird kämpfen bis zum Schluss, wie sie es schon in vielen Spielen gezeigt hat“, verspricht der Coach.
Diesen Einsatz haben die Fans honoriert, und die überwältigende Mehrheit von ihnen verzeiht ihnen in der entscheidenden Phase die spielerisch dürftigen Leistungen, die der VfL auch in der Erfolgsphase meist bot. Die Unterstützung wird da sein, wie zuletzt auch bei den Heimspielen, wie in Paderborn, wie in Osnabrück - nur noch geballter, noch lauter, von gut 26000 Anhängern. Das Stadion ist praktisch ausverkauft (es gibt nur noch 500 Tickets ausschließlich für MSV-Fans). „Dass so viele Bochumer im Stadion sind, nehmen wir schon enorm wahr“, sagt Torwart Andreas Luthe, mit Marcel Maltritz der Beständigste in dieser Saison.
Und Slawo Freier sagt: „Das ist etwas Besonderes, vor ausverkauftem Haus zu spielen, darauf freuen wir uns. Wir werden alles versuchen, zu gewinnen.“
Bochum schlägt Osnabrück mit 3:1
Vermutlich nicht dabei sein wird aber der Kreative im Mittelfeld, Mimoun Azaouagh. Wegen seiner Prellung im Sprunggelenk konnte er auch gestern nicht mittrainieren. Funkel schrieb ihn zwar noch nicht ganz ab („Wir entscheiden Samstag spontan, ob es Sinn macht“), doch sein Einsatz ist kaum vorstellbar.
Überhaupt hielt sich Funkel bedeckt: Auf „zwei, drei Positionen“ überlege er noch - im Mittelfeld.
Beim Abschlussspiel im Training, elf gegen elf, bildeten Johansson, Dabrowski und Federico das Zentrum in der A-Elf, Freier und Toski kamen über die Außen, Aydin stürmte. Ümit Korkmaz agierte in der B-Elf. Funkel will seinem „Bauchgefühl“ vertrauen, ob er Korkmaz „sofort bringt oder später“ - für 90 Minuten reiche die Kraft noch nicht.
Chong Tese wirkte in der B-Elf etwas verloren. Ob der Stürmer eine Option sein wird, auch das wollte Funkel noch nicht sagen.
Tore fielen übrigens nicht im Trainingsspiel.
