Bochum. . Ümit Korkmaz und Chong Tese stehen Trainer Friedhelm Funkel vom VfL Bochum gegen Union Berlin nicht zur Verfügung. Mimoun Azaouagh kehrt ins Team zurück - genau wie Anthar Yahia.

Man müsse „abwarten, ob er eine Alternative sein kann“, hatte Friedhelm Funkel noch am Mittwoch gesagt. Donnerstagnachmittag war klar, dass Ümit Korkmaz nicht zur Verfügung stehen wird, wenn der VfL Bochum mit einem Heimsieg gegen Union Berlin am heutigen Freitag (18 Uhr, live im DerWesten-Ticker) auf die Zielgerade der Saison einbiegen will und muss.

Mit Korkmaz’ Oberschenkelverhärtung dürfte sich die geplante „Düsseldorfer Eröffnung“ erledigt haben. Eigentlich wollte Funkel Mimoun Azaouagh - für den gesperrten Christoph Dabrowski - zentral neben Kevin Vogt und Andreas Johansson ins Mittelfeld stellen, aber nun wird er vermutlich mit Azaouagh die ohnehin schwächelnde Offensive stärken und ihn weiterhin außen spielen lassen. Funkel gab zu, dass Korkmaz’ Verletzung seine Sichtweise „verändert“ habe.

Zentral könnten ja auch Giovanni Federico und Faton Toski spielen, sagte der VfL-Trainer, der gestern auch noch sämtliche Gedankenspiele, Chong Tese als Joker wenigstens auf die Reservebank zu setzen, beendete. „Er ist noch zu ängstlich, das weiß er auch selbst“, sagte Funkel, der aber glaubt, den Koreaner am 8. Mai in Osnabrück wieder berücksichtigen zu können.

Wenigstens rechnet man beim VfL fest mit Schlussmann Andreas Luthe, der wieder trainieren konnte, und mit Anthar Yahia, auch wenn der Innenverteidiger seine Fersenprellung immer noch nicht ganz überwunden hat. Kann Yahia spielen, dann ist die Rechnung nach Paderborn und vor Union Berlin relativ einfach: Zwei Spieler (Dabrowski und Korkmaz) fallen aus, zwei andere (Yahia und Azaouagh) kommen hinzu.

Bleibt die Frage, wie sich Friedhelm Funkel im Einzelnen entscheiden wird. An Mirkan Aydin in der Sturmspitze dürfte kein Weg vorbei führen, auf der rechten Seite könnte neben Mahir Saglik auch Slawo Freier wieder eine Rolle spielen, links sollte, wie bereits skizziert, Azaouagh erste Wahl sein. Allerdings ist zu befürchten, dass Azaouagh nach der „Blitzheilung“ seines Bänderrisses etwas zu viel an Verantwortung aufgehalst werden könnte in dem Bemühen, die drei Spiele andauernde torlose „Phase“ zu beenden.

Funkel: „Wir müssen alle drei Spiele gewinnen“

„Wir müssen alle drei Spiele gewinnen“, hatte Friedhelm Funkel nach der Nullnummer von Paderborn gesagt, aber auch im Hinblick auf Union Berlin zu bedenken gegeben, dass „jede Mannschaft der Welt konzentriert“ sei, „so lange das Spiel auf des Messers Schneide“ stünde. Im Klartext: Der VfL Bochum benötigt ein frühes Tor, um den Gästen, die den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht haben und jenseits von Gut und Böse rangieren, die Motivation und die Freude am Widerstand zu nehmen.

„Aggressiv“ müsse seine Mannschaft die Partie „angehen“, sagte Funkel, der ein derartiges Vokabular üblicherweise meidet. Druck zu entwickeln, ohne dabei den Kopf zu verlieren, ist gefordert; und Effektivität, wenn sich dann mal die eine oder andere Chance bieten sollte. Beim Gegner weiß man indes um die Situation, in der die Bochumer stecken. „Die Zeit spielt für uns, je länger es 0:0 steht“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus, der kein Geheimnis daraus machen wollte, dass „wir sicher nicht mit fünf Stürmern spielen werden“.