Bochum.

Friedhelm Funkel stellt sich stets vor seine Mannschaft, eine Eigenschaft, die ihn auszeichnet - und mitunter im Gegensatz zu seinem emotional geprägten Aktionismus in den 90 Minuten zuvor steht. In der zweiten Halbzeit in Fürth peitschte er permanent seine Mannen nach hinten und tobte, wenn jeder gute Ansatz eines Konters von Fehlpässen (Vogt, Dabrowski) oder selbstverliebten Dribblings (Azaouagh, in der ersten Halbzeit Saglik) zerstört wurde.

Er wolle sich, betonte Funkel am Montag nochmal, „das Spiel nicht schlechtreden lassen“, vor allem, weil man das Kernziel, nicht zu verlieren, erreicht habe. Es gehört zu der souveränen Art des erfahrensten aller Bundesliga-Trainer, Kritik mit leisen Tönen, mitunter in Nebensätzen verpackt, preiszugeben. Philipp Bönig, erklärte Funkel auf die Frage nach dessen Leistung, habe es auch „sehr schwer gehabt“. Weil die Mannschaft insgesamt in der zweiten Halbzeit nicht aggressiv genug war - und: vielleicht etwas weniger gelaufen sei als nötig.

So war es.

VfL holt einen Punkt

Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt.
Der VfL Bochum holte bei der SpVgg Greuther Fürth einen Punkt. © imago sportfotodienst
1/14

Während Fürth „wahnsinnig viel investierte“, wie Trainer Mike Büskens treffend sagte, tat der VfL zu wenig, „verschnarchte“ die zweite Halbzeit, wie es die „Bild“ - naturgemäß überspitzt - formulierte. Man sollte aber eher ansetzen: Der VfL hatte Fürth im ersten Durchgang absolut im Griff, führte 1:0. Wie schon in Bielefeld (2:2) versäumten es die Bochumer, kraftvoll nachzulegen. Als Azaouagh das 2:0 vergab, ahnte niemand, dass dies der letzte Angriff des VfL war, der zu einem ansehnlichen Abschluss führte. Keine herausgespielte Chance mehr nach nur elf Minuten - das ist dürftig.

Die Bochumer müssen sich bei aller lobenswerten Stabilität in der Defensive, dem nach wie vor unverzichtbaren Fundament der Erfolgsserie, den Vorwurf gefallen lassen, nach einem frühen 1:0 zu nachlässig zu agieren. Ob in Fürth, wo die Gegner bis zur Pause die „Köpfe hängen ließen“ (Büskens), oder in Bielefeld, wo die Arminen vor lauter Heimblamagen-Angst über den Platz taumelten, bis der VfL ihnen das 1:1 gönnte.

Luthe hielt Punkt fest

Natürlich: Fürth kann, in Anlehnung an „Meistertrainer“ Jürgen Klopp, auch „ganz gut kicken“. Und als Matthias Ostrzolek, zu Unrecht schon verwarnt, seinem jugendlichen Elan mit einer zu ungestümen Aktion Tribut zollen musste und Gelb-Rot sah, gab das Fürth Auftrieb, während sich Bochum neu sortieren musste. Das misslang. Torwart Andreas Luthe war es zu verdanken, dass es keinen Null-Punkte-Dämpfer gab.

So blieb ein 1:1, das dem VfL nach Klub-Angaben einen weiteren Rekord bescheren kann: Elf Spiele ohne Niederlage in einer Saison gab es zuletzt 2005/06 - zwölf noch nie. Gegen Abstiegskandidat Karlsruher SC am Samstag, nach einem 1:4 gegen Ingolstadt schwer angeschlagen, soll das Dutzend voll gemacht werden, mit einem Sieg. „Da wollen wir wieder besser spielen als in der zweiten Halbzeit“, kündigte Luthe an.

Neben Freier und Concha wird der 20-jährige Ostrzolek fehlen, der erstmals seit seinem Debut gegen Osnabrück, seit neun Spielen zuschauen muss. Der 30-jährige Bönig soll ihn ersetzen. „Er genießt mein vollstes Vertrauen. Wenn er von Beginn an spielt, wird es einfacher für ihn“, sagte Funkel. Nicht nur mangels Alternativen stärkte er dem fürs Mannschaftsgefüge auch ohne Einsatz wichtigen Linksverteidiger den Rücken. An Bönigs Willen gibt es keine Zweifel. Nach einem halben Jahr Pflichtspielpause aber waren bei seinem ersten Einsatz über mehr als zehn Minuten Probleme beim Zweikampf, beim Tempo unübersehbar. (Nicht nur) Bönig wird sich steigern müssen. Funkel: „Er wird eine routinierte Leistung abliefern.“