Bochum. . Mit Christoph Dabrowski bestreitet der VfL das Spitzenspiel in Fürth am Sonntag. Für den zuletzt gesperrten Kapitän rutschte Faton Toski aus dem ansonsten unveränderten Kader.

Heute Nachmittag steigt das Abschluss-Training des VfL in Fürth, und vielleicht verspürt Friedhelm Funkel danach ein leichtes Grummeln in der Magengegend. Weil er dann weiß, wen er auf die Bank beordern muss und wen nicht. „Das ist jetzt kein Gerede“, versicherte der VfL-Trainer gestern auf die Frage nach der Startelf. „Ich weiß es noch nicht, zuletzt entschied oft mein Bauchgefühl.“ Nebeneffekt: Funkel hält so „die Spannung hoch, bei jedem Spieler“.

Und beim Gegner.

Das Angebot in der Offensive ist in der Tat groß. Zumal das Erfolgssystem Funkels nur drei „gelernte“ Offensiv-Kräfte zulässt. Die Viererkette steht, das Mittelfeldzentrum mit Johansson, Vogt und dem nach Gelb-Rot-Sperre zurückkehrenden Kapitän Dabrowski auch: „Wir wollen den Vorsprung halten“, erklärte Funkel ein Remis zum „ersten Ziel“. Eine zuletzt so gewinnbringende kompakte Defensivarbeit gegen „aggressive, laufstarke, schnelle Fürther“, die den VfL anders als zuletzt Düsseldorf „früh attackieren werden“, ergibt sich zwangsläufig. Wobei Funkel natürlich nichts gegen ein Tor seines VfL hätte. Wie in Augsburg oder Duisburg, als das Zu-Null-Konzept mit dem Glück im Bunde aufging. Mit 1:0-Siegen. Bei der Aufstiegskonkurrenz.

Ein neuerlicher VfL-Erfolg würde Fürth mit dann fünf Punkten Rückstand - vorerst - aus dem Rennen werfen. Den „größeren Druck“ schiebt Funkel da Fürth zu. Betrachtet man nur die Tabelle, ist das unstrittig. Betrachtet man (Erstliga-)Tradition, Etat und Anspruch, steht aber der VfL weit mehr in der Pflicht, Fürth abzuschütteln als umgekehrt.

Nuancen könnten im Spiel zweier defensivstarker Teams den Ausschlag geben. Eine Standard-Situation. Eine Einzelaktion. Mirkan Aydin hat gezeigt, dass er dazu taugt, mit seinen Toren, Vorlagen, Soli. Hinzu kommt seine starke Laufarbeit: Aydin dürfte ebenso gesetzt sein wie der aufgeblühte Mimoun Azaouagh. Auch wenn Hinrunden-Sturmstar Chong Tese im Training einen verbesserten Eindruck machte und mit Waldläufen zusätzlich an sich arbeitet. „Es ist immer gut, wenn einer von sich aus etwas tut“, sagte Funkel dazu lapidar.

Bliebe eine Flügelposition offen, die bisher Ümit Korkmaz besetzte: mit Problemen im (Zusammen-)Spiel, aber zwei wichtigen Toren. Potenzial ist erkennbar, Korkmaz benötigt wohl noch mehr Spielpraxis. Darf er erneut beginnen, müsste Dedic (für Dabrowski) auf die Bank. Auf der fehlt diesmal Faton Toski, ansonsten blieb der Kader unverändert.

FREIER IN ZWEI WOCHEN WIEDER IM TRAINING

„Bei Slawo Freier sieht es ganz gut aus“, sagte Friedhelm Funkel gestern. Der Trainer rechnet damit, dass Freier in zwei Wochen ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Der 31-Jährige hatte sich beim Jahresauftakt in München Mitte Januar einen Innenbandriss zugezogen.