Bochum.
Es war der Krisengipfel zweier Aufstiegsanwärter: Bochum reiste mit erst zwei Siegen und drei Niederlagen angeschlagen nach Düsseldorf, und die Fortuna hatte noch keinen einzigen Punkt geholt. Der VfL gewann glücklich mit 1:0, kletterte auf Rang zehn. Und Düsseldorf hielt auch nach der sechsten Pleite im sechsten Spiel an Trainer Norbert Meier fest.
Ein bemerkenswertes Vertrauen, gestützt auch auf die pro Meier gesinnten Fans nach einer starken Vorsaison. Ein Vertrauen, das Trainer und Team rechtfertigten. Seit diesem 0:1 hat Düsseldorf alle acht Heimspiele gewonnen: Vereinsrekord eingestellt.
Und aus dem Krisengipfel im Frühherbst wird ein Gipfeltreffen im Spätwinter, am Freitag um 18 Uhr. Ab dem 7. Spieltag holten Düsseldorf und Bochum jeweils 32 Punkte - so viele wie kein anderes Team. Auch Spitzenreiter Hertha kam seitdem „nur“ auf 29.
13 000 Tickets - darunter 2500 in Düsseldorf - wurden bereits verkauft, mehr als 20 000 Fans werden erwartet, wobei der Verein nochmal appellierte, sich Karten im Vorverkauf zu holen, nachdem es zuletzt zu langen Schlangen vor den Tageskassen gekommen war. Auch Trainer Friedhelm Funkel blickte schon kurz nach dem bitteren 2:2 in Bielefeld mit hohen Erwartungen auf das Spiel vor „einer tollen Kulisse, vor 25 000 Fans“, wie er hofft: „Darauf freuen wir uns.“
VfL-Remis auf der Alm
Verdient hat sich das Team die Unterstützung nach kämpferisch meist überzeugenden Leistungen, auch wenn diese spielerisch selten aufstiegsreif waren. Zu sehen gegen starke Gegner wie Augsburg, vor allem aber gegen schwächere, malochende, verteidigende Teams wie Oberhausen (2:1) und Bielefeld (2:2).
Wenn es gegen die Fortuna, die in der Rückrunde den FSV Frankfurt 6:0 niederrollte und nur bei Hertha BSC verlor (2:4), reichen soll, muss der VfL an die Spiele zu Jahresbeginn in München und gegen Aue anknüpfen, als der Ball oft sicher und ruhig durch die Reihen lief. Und er muss konzentrierter auftreten als in Bielefeld. Bis auf Torwart Andreas Luthe und Stürmer Mirkan Aydin, der nicht nur mit seinen beiden Treffern glänzte (Funkel: „Er hat das zu 100 Prozent umgesetzt, was er im Training zeigt“), gönnten sich alle zumindest phasenweise eine Verschnaufpause angesichts vermeintlicher Überlegenheit.
Auch Christoph Dabrowski hatte keinen guten Tag erwischt, der Ausfall des Kapitäns nach seiner Gelb-Roten Karte ist dennoch ein herber Verlust. „Wir werden eine Lösung finden“, so Funkel, der wohl den erstmals seit der Erfolgs-Serie nicht berücksichtigten Andreas Johansson wieder bringen wird im Zentrum.
Denn die Fortuna, immer noch nur Neunter, wahrt nur mit einem Sieg eine Minimal-Chance auf den Aufstieg - und der VfL ist seit neun Partien ungeschlagen. „Gegen Düsseldorf“, sagte Funkel, „wollen wir drei Punkte holen.“
TRAININGSNOTIZEN:
Marcel Maltritz und Mimoun Azaouagh trainierten am Montag wegen leichter Erkrankungen vorsorglich nicht mit, ein Einsatz gegen Düsseldorf scheint aber nicht gefährdet zu sein.