Bochum. Der VfL Bochum musste am zehnten Bundesliga-Spieltag eine 1:4 (1:2)-Heimpleite gegen Werder Bremen hinnehmen. Die Westdeutschen bleiben damit auf einem Abstiegsplatz. Die Zukunft von VfL-Trainer Frank Heinemann bleibt ungewiss.

DFB-Pokalsieger Werder Bremen ist weiter nicht zu stoppen und hat seine Titel-Ambitionen in der Bundesliga untermauert. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf kam am Sonntag zu einem 4:1 (2:1) bei Kellerkind VfL Bochum und verbesserte sich nach dem 15. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage in der Tabelle vom vierten auf den dritten Tabellenplatz. Mit 21 Zählern beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen nur noch einen Punkt. Die bisher einzige Pleite Werders datiert vom ersten Spieltag beim 2:3 gegen Eintracht Frankfurt.

Das schnellste Saisontor nach nur 39 Sekunden zum 1:0 für Bochum durch Stanislav Sestak schüttelten die Bremer locker ab. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw drehten die Gäste durch Aaron Hunt (9.) und Nationalspieler Marko Marin (32.), der sein erstes Tor für Bremen erzielte, den Spieß um. Der eingewechselte Tim Borowski setzte noch einen drauf (76.), Nationalspieler Mesut Özil sorgte für den Endstand (90.).

Zukunft von Heinemann ungewiss

Für Bochums Interimstrainer Frank Heinemann könnte es das fünfte und auch letzte Pflichtspiel als Verantwortlicher an der Seitenlinie gewesen sein. Die Westfalen holten unter seiner Regie in der Liga aus vier Begegnungen vier Punkte und rutschten mit acht Zählern auf den vorletzten Platz ab.

Jogi Löw hatte sich das richtige Spiel ausgesucht. Denn kaum hatten alle 25.703 Zuschauer Platz genommen, lag der Ball durch Sestak im Tor. Der Slowake traf nach einem Steilpass von Shinji Ono und machte auch einen möglichen Klub-Rekord für Bremens Keeper Tim Wiese zunichte. Der Nationaltorhüter war zum Anpfiff 619 Minuten ohne Gegentor, die Vereinsbestmarke hält damit weiter Oliver Reck (641).

Und die Westfalen hätten das Bremer Durcheinander in der Anfangsphase fast zu einem weiteren Tor genutzt. Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh hatte Pech mit einem 16-m-Schuss an den Pfosten (3. ), wenig später landete eine Ecke von Danny Fuchs an der Latte des Bremer Tores (7.). Doch mit der ersten Chance machte der Favorit das 1:1. Eine Ecke von Nationalspieler Mesut Özil brachte Claudio Pizarro Richtung Tor, den Ball drückte Hunt über die Linie.

Individuelle Klasse setzt sich durch

In der Folge bekamen die Bremer das Spiel besser in Griff. Die individuelle Klasse der Gästespieler wurde immer deutlicher. Marin bediente nach einem energischen Antritt Hunt, der Bochums Keeper Philipp Heerwagen ausspielte, und zurück auf Marin legte. Der frühere Gladbacher schoss sofort, traf aber zunächst nur VfL-Kapitän Marcel Maltritz und mit dem Nachschuss dann zur Bremer Führung.

Im zweiten Durchgang kontrollierten die Gäste über weite Strecken das Geschehen. Borowski traf nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Torsten Frings. Der VfL kämpfte mit Leidenschaft, aber klare Szenen blieben Mangelware. Ein Tor von Diego Klimowicz wurde zurecht wegen Abseits nicht gegeben.